Neonazis aus der gesamten Bundesrepublik wollen am 14.November 2009 in Halbe zum “Heldengedenken” aufmarschieren. Unter dem Motto “Ruhm und Ehre dem deutschen Frontsoldaten und den europäischen Freiwilligen” wird nach Brandenburg mobilisiert. “Da die Politik wie auch die Medien sich überschwänglich über ihren angeblichen “Sieg” über Halbe erfreut haben und die systemtreuen Antifaschisten in das gleiche Horn gestossen haben, wollen wir diese “demokratischen Gutmenschen” eines Besseren belehren”, heißt es. In gewohnt kriegerischer Sprache verkünden die Neonazis: “Feldherren würden dazu sagen – Zwar haben sie eine Schlacht gewonnen – Aber nicht den Krieg. In diesem Sinne auf ein Neues !”
Zudem wird auch bei diesem Anlass extra ein “Soli T‑Hemd” auf den Markt geworfen, welches über einen Versandhandel zu dem Preis von 15 Euro angeboten wird. “Ein Teil des Erlöses spenden wir den Veranstaltern des Trauermarsches in Halbe 2009 für den Rechtskampf!!!”, schreibt der Versand aus Eberswalde dazu.
Im vergangenen Jahr marschierten Neonazis unter anderem in Berlin zu einem Heldengedenken auf; ein Aufmarsch von Rechtsextremisten aus Brandenburg und Sachsen wurde zudem in Burg / Brandenburg aufgelöst. Wie die Polizei berichtete, hatten sich etwa 80 Neonazis mit Fackeln und Transparenten offenbar unangemeldet versammelt. Am Soldatenfriedhof Halbe blieb es 2008 erneut ruhig.
Neonazi-Aufmärsche verboten
Am größten deutschen Soldatenfriedhof in Halbe sind seit dem Jahr 2006 Neonazi-Aufmärsche verboten. Der Brandenburger Landtag hatte dazu eine Änderung des Versammlungsgesetzes verabschiedet, nach der Kundgebungen, bei denen die Wehrmacht oder andere NS-Organisationen verherrlicht werden sollen, auch an allen anderen Gräberstätten in Brandenburg untersagt sind.