Kategorien
Uncategorized

Neonazistrukturen im Osthavelland

Seit 2003 und 2004 die Kam­er­ad­schaft “Freiko­rps” 10 Bran­dan­schläge gegen
Imbisse in Falkensee, Briese­lang, Schön­walde und Nauen verübte, gab es in
der osthavel­ländis­chen Bevölkerung eine Rei­he von Aktio­nen, die sich mit
der Kam­er­ad­schaft “Freiko­rps” auseinan­der set­zten. Lei­der fand ein großer
Teil dieser Aktio­nen nur in Falkensee statt, so wurde beispiel­sweise eine
Demon­stra­tion durch Falkensee durchge­führt sowie die gemein­same Hin­fahrt am
8. Mai 2005 zu der Nazide­mo bzw. den Gegen­protesten organisiert. 

Das in Falkensee und dem Umland trotz­dem Nazis vorhan­den sind und teilweise
auf eine gute Infra­struk­tur zurück­greifen kön­nen, ist, wenn man sich mit
diesem The­ma beschäftigt, nichts neues. So gibt es in Falkensee den
Tat­too-Laden “Ex-Dream”, dessen Inhab­er, Jens Zuge­hör, Ende der neunziger
Jahre im Bran­den­burg­er Gefäng­nis saß. Der Grund für diesen unfreiwilligen
Aufen­thalt ist lei­der nicht bekan­nt, jedoch wurde er während des
Gefäng­nisaufen­thalts von der “Hil­f­s­ge­mein­schaft nationaler Gefangener”
( HNG) betreut. Die HNG küm­mert sich um Mit­glieder der extremen Rechten,
die fast auss­chließlich wegen Gewalt­de­lik­te im Gefäng­nis sitzen. So sollen
die inhaftierten Nazis weit­er in der Szene organ­isiert bleiben, sowie sich
als “Knast­grup­pen” ver­net­zen und “poli­tis­che” Arbeit aus dem Gefängnis
machen kön­nen. Jens Zuge­hör brachte während des Aufen­thalts im Knast
Artikel in Naz­izeitschriften wie “der Weisse Wolf” her­aus. Das diese Taktik
der HNG Erfolg hat, zeigt ein Plakat der Nazi-Bek­lei­dungs­fir­ma Thor-Steinar
an der Ein­gangstür des “Ex-Dream” sowie diverse Tat­toobilder die das
Kel­tenkreuz (Hei­d­nis­che Rune die von Nazis im drit­ten Reich missbraucht
wurde) und den Schriftzug der Naz­iband Skrew­driv­er abbilden. Als wirklich
unerträglich gibt sich die Sit­u­a­tion, wenn man beachtet, das der “Ex-Dream“
keine 100 Meter Luftlin­ie vom Falkenseer Außen­lager des KZ Sachsenhausen
liegt. 

Anfang 2005 wurde das Außen­lager Mehrmals Opfer von antisemitischen
Über­grif­f­en im Zuge des 60 Jahrestages der Befreiung des KZ Auschwitz. Doch
nicht nur in Falkenseer gibt es Freiräume und Rück­zugsmöglichkeit­en für
Faschis­ten. In Nauen existiert seit dem 01.12.2003 die Kneipe
“zur-Res­i­denz“, die sich selb­st als die einzige Szene-Kneipe im Havelland
definiert. Jedoch ist die Szene die dort ange­sprochen wird keines­falls die
durch­schnit­tliche Jugend­szene ein­er Stadt, vielmehr ist es eine Kneipe von
Faschis­ten für Faschis­ten. So kon­nte man bis vor kurzem auf der Home­page der
Spelunke eine Foto­ga­lerie ein­se­hen, wo ein­deutiges Pub­likum zu erken­nen war.
Neben Neon­azis mit Thor-Steinar Klam­ot­ten die den Hit­ler­gruß macht­en und
dick­en, stockbe­sof­fe­nen Neon­azis mit SS- Totenkop­fansteck­ern war der
mit­tler­weile als Ter­ror­ist verurteilte Freiko­rps Kam­er­ad­schaftler Christoph
Hart­ley zu erken­nen. Die Home­page der Kneipe wird von dem Nauen­er Ronny
Klukas ver­wal­tet, dessen Mailadresse auf e‑maillisten des Blood-and-Honour
Net­zw­erkes auf­taucht. Blood-and-Hon­our ist eine internationale
Nazior­gan­i­sa­tion, die in Deutsch­land ver­boten ist, inter­na­tion­al aber weiter
existiert. 

Der Inhab­er der Kneipe ist Mario Marzil­ger ‚ein mitte vierziger
Naziskin, der auf den Fotos der Home­page freudig anderen Kam­er­aden die Haare
schnitt . Die Kneipe ist mit­tler­weile ein­er der beliebtesten Tre­ff­punk­te für
Faschis­ten im Osthavel­land und gewin­nt auch über­re­gion­al an Bekan­ntheit. So
wurde auf der Home­page nach Musik­ern gesucht, die Lust und Zeit haben in der
Spelunke zu spie­len und im Gäste­buch befan­den sich Ein­träge von Nazis aus
dem gesamten Bun­des­ge­bi­et. Langfristig ist in Nauen mit noch mehr
Nazipräsenz zu rech­nen, da der Sem­nonen­bund die Errich­tung eines
Muse­ums­dor­fes und Sem­i­narzen­trums „Gan­na­hall” in Nauen, wo zukünftig
Sem­i­nare und Infover­anstal­tun­gen zu „Kul­tur und Mytholo­gie” stat­tfind­en und
der vor allem ein „Lehr- und Erleb­nisort für offene Kinder- und Jugendarbeit
seien soll, auf­bauen will. Der Sem­nonen­bund ist ein einge­tra­gen­er Vere­in in
Nauen, der von der Stadt und den regionalen Medi­en gehätschelt wird und sich
auf einen hei­d­nis­chen Stamm (der vor etlichen Zeit­en ange­blich in und um das
Gebi­et von Nauen ansäs­sig gewe­sen sein soll) bezieht. Ger­ma­nen bzw.
Deutschtümel­nd, wie sich der Bund ver­ste­ht, ver­anstal­tete er im Jahre 2005
zum drit­ten mal das Rock for Rots- Fes­ti­val in der Nauen­er Freilichtbühne.

Offiziell geben sich die Ver­anstal­ter des Fes­ti­vals als poli­tisch Neutral,
sagen Sie doch auf ihrer Home­page das „anwe­sende Antifa-
Aufk­lärungskom­man­dos“ genau­so unwillkom­men sind wie besof­fene Naziskins die
recht­es Liedgut ver­bre­it­en. Das diese Worte nur Schall und Rauch waren, war
schon im vorn­here­in klar, da vornehm­lich Bands aus dem Pagan Spekrum ‚wie
Bel­born .also aus dem nation­al­sozial­is­tis­chen Black-Met­al bere­ich, anwesend
waren. Desweit­eren gab es mehrere CD-stände von eindeutigen
Nati­nal­sozial­is­tis­chen Black-Met­all Ver­sän­den, wie den Nol­tex aus Halle, der
die gesamte Spannbre­ite des Dark-Wave und Indus­tri­al anbot, den „Det
Ger­manske Folket” aus Sach­sen, wo es haupt­säch­lich rechte Devo­tion­alien gab
und auch keine „T‑Shirts”, son­dern „T‑Hemden”. Des weit­eren war noch
Bar­barossa-Records aus Sanger­hausen anwe­send, ein Ver­sand, der zum harten
Kern der Kam­er­ad­schaftsszene gehört und der Nazi-Black-Met­al der härtesten
Sorte sowie das nazis­tis­che Zeitung „Blutvergießen” anbot ‚anwe­send.

Wir, die antifaschis­tis­che linke Falkensee //ALF//, fordern daher die
sofor­tige Schließung des Tat­tooladens „Ex-Dream“ und der Nazi-Spelunke
„zur-Res­i­denz“ sowie die Zer­schla­gung des Sem­nonen­bunds e.V.


Antifaschis­tis­che linke Falkensee //ALF//

Kon­takt: afa_falkensee@gmx.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Inforiot