Am Donnerstag, den 24. Juli 2008 um 13 Uhr eröffnet die Opferperspektive in Cottbus eine Anlaufstelle. Mit der Beratungsstelle für Opfer rechter Gewalt reagiert der Verein auf die Zunahme von Angriffen organisierter Rechtsextremer in der Lausitz.
Die Anlaufstelle in den Räumen des Flüchtlingsvereins im Cottbuser Stadtteil Sachsendorf wird donnerstags nachmittags sowie nach Vereinbarung geöffnet sein. Die Sozialpädagogin Anne Kretzschmar und der Soziologe Ulf Bünermann stehen als Ansprechpartner zur Verfügung.
Die Opferperspektive bietet Menschen, die Opfer rechter Gewalttaten werden, Beratung und Begleitung vor Ort an. Die Organisation hilft bei der Suche nach Anwälten und Psychologen, begleitet Betroffene zur Polizei und zur Gerichtsverhandlung und unterstützt bei Fragen nach
Entschädigung. Auch Freunde und Angehörige von Opfern sowie Zeugen rechter Gewalttaten können sich an die Beraterinnen und Berater wenden.
Mit der Anlaufstelle will die Opferperspektive auch einen Ausgangspunkt für die Informations- und Vernetzungsarbeit in der Lausitz schaffen. Denn die meisten rechten Angriffe in Brandenburg ereigneten sich 2007 im Landkreis Spree-Neiße. Insgesamt hat die Opferperspektive für das vergangene Jahr landesweit 155 rechte Gewalttaten erfasst, 15 davon in
Spree-Neiße und 13 in Cottbus. Die Aggressivität der Lausitzer Rechtsextremen zeigte sich zuletzt bei einem Fackelzug am 1. Mai in Cottbus, als etwa 100 rechte Demonstranten Polizeieinheiten angriffen.