Letzte Woche wurde in Angermünde (und sicher auch anderswo) eine neue Nazizeitung verteilt. “Märkischer Bote” nennt sich das Ganze und versteht sich als Nachfolger des offizelle eingestellten “Uckermark Boten”. Nach Selbstdarstellung wendet sich das Blatt an alle Leser in den Landkreisen Oberhavel, Märkisch-Oderland, Barnim und
Uckermark.
Die jetzt vorliegende erste Ausgabe Mai/ Juni 2003 ist ein ziemlich schlecht gemachter Mix aus regionalen Erfolgsmeldungen (3X Flugblattverteilungen zum
8. Mai) und sattsam bekannten politischen Fakten wie der Höhe der Arbeitslosenrate in Brandenburg oder der Höhe der Schulden der Bundesrepublik Deutschland.
Die Zusamenstellung der Redaktion beweist, dass das Blatt doch nicht mehr als ein Aufguss aus alten Zusammenhängen ist. Neben Ziehvater Frank Schwerdt ist natürlich
Gordon Reinholz vertreten, der seit seinem peinlichen Auftritt auf der Angermünder Polizeiwache am 2.11.2002 nicht mehr in der Region gesehen ward. Neu in der
Redaktion ist Christian B., regionaler Kader des Märkischen Heimatschutz, der sich schon im Uckermarkboten verewigt hatte. Seine Eltern betreiben einen Handwerksbetrieb in Dobberzin bei Angermünde (MIW), der schon in verschiedenen
Nazizeitungen Werbungen für sich geschaltet hat. Wohl auch deshalb wurde der Betrieb am 20.05.2003 durch Polzei und Staatsanwaltschaft bei einer Razzia durchsucht.
Die regionale Kameradschaft des Märkischen Heimatschutzes hat den Herrentag übrigens zu einer Kremsertour durch die Stadt genutzt, bei der 25 betrunkene Nazis verfassungsfeindliche Lieder grölten, ohne das die Polizei eingriff. Zur Verfügung gestellt wurde der Wagen durch ein Reit- und Fahrtouristik-Unternehmen aus Sternfelde bei Angermünde.
Antifaschistisches Rechercheteam Angermünde