POTSDAM.
Die Regionalen Arbeitsstellen für Ausländerfragen (RAA) in Brandenburg sehen
in der EU-Osterweiterung ein Schwerpunktthema ihrer zukünftigen Arbeit.
RAA-Leiter Alfred Roos sagte gestern zum zehnjährigen Bestehen der
Institution in Potsdam, die vorhandenen Ängste vor der Erweiterung müssten
ernst genommen werden. In den Landkreisen Dahme-Spreewald und Teltow-Fläming
plant die RAA ihre zehnte Niederlassung. Bildungsminister Steffen Reiche
(SPD) bezeichnete die RAA als “Herzstück und Kernstück” der Bemühungen um
ein tolerantes Brandenburg. Dieses Ziel sei zwar noch nicht erreicht,
trotzdem habe die RAA eine Erfolgsgeschichte vorzuweisen. Sie sei inzwischen
der wichtigste freie Träger für politische Bildung im Land und stehe bei der
Ausbildung eines fremdenfreundlichen Klimas und der Abwehr von
Rechtsextremismus an erster Stelle. Die RAA mit ihren rund 60 Mitarbeitern
hat den Schwerpunkt ihrer Arbeit in Projekten mit Schülern und Jugendlichen.
Ihr angegliedert ist auch das “Mobile Beratungsteam”. Roos sagte, die RAA
wolle in Zukunft bei der Arbeit vor Ort stärker auf Erwachsene zugehen. Dazu
sollten sich speziell Schulen zu “Lernorten für Demokratie” entwickeln, die
auch die Eltern ansprächen. Ein weiterer Schwerpunkt der kommenden Jahre
soll sich rund um das Thema Globalisierung entwickeln. “Die Frage ist nicht,
was wir erreicht haben, sondern wie es im Land aussähe, wenn es uns nicht
gäbe. Das will ich mir gar nicht vorstellen”, sagte Roos im Rückblick auf
die bisherige Arbeit. Er hob ausdrücklich die Bedeutung der
Ausländerbeauftragten des Landes, Almuth Berger, für die Arbeit der RAA
hervor. Überlegungen, ihr Amt abzuschaffen, entbehrten jeder vernünftigen
Grundlage. Berger verkörpere eines der Vorbilder, die für die Arbeit mit
Jugendlichen unverzichtbar seien, sagte Roos. Reiche hob vor allem ihre
nationale und internationale Reputation hervor. Berger selbst wies auf die
neuen Anforderungen an die RAA nach in Kraft treten des neuen
Ausländergesetzes hin: “Wir müssen das Bewusstsein generationsübergreifend
so beeinflussen, dass Einwanderer und Ausländer einfach dazu gehören.