1925 Frankfurtern ohne deutschen Pass konnten am Sonntag im Rathausfoyer den
neuen Ausländerbeirat wählen. Aufgabe des nun bis 2010 amtierenden
neunköpfigen Gremiums ist es, die Belange von Ausländern gegenüber der
Stadtverwaltung zu vertreten und sich für ihre Integration ins städtische
Leben einzusetzen.
Integration ist auch ein wichtiges Anliegen von Antonio Herrera. Nicht
zuletzt deshalb hat der Ex-Kubaner, der seit zehn Jahren in Frankfurt lebt
und inzwischen eingebürgert ist, seine aus Peru stammende Frau Carmen Carron
ins Rathaus begleitet. Herrera, der wie alle Deutschen nicht wahlberechtigt
war, wünscht sich noch mehr Unterstützung für Ausländer in Frankfurt. Als
wichtigstes Integrationsinstrument dafür sieht er die Sprache an. “Man kann
sich nicht isolieren”, ist er überzeugt und regt darum neue und
erschwinglichere Sprachkursangebote etwa durch arbeitslose Deutschlehrer an.
Themen wie diese könnten auch den neuen Ausländerbeirat beschäftigen.
Wahlvorsteher Michael Schulze und seine elf Mitstreiter hatten im Blick,
dass sämtliche Formalien bei der Wahl eingehalten wurden. Jeder
Wahlberechtigte hatte drei Stimmen, neun Kandidaten standen zur Wahl.
Enttäuscht zeigten sich die Organisatoren darüber, dass die
Informationsveranstaltungen zur Vorstellung der Kandidaten kaum besucht
worden waren.