14. Februar 2018 · Quelle: Solidaritätsnetzwerk Cottbus

Neunköpfiger Familie droht die Obdachlosigkeit

Neunköpfiger Familie droht die Obdachlosigkeit durch „Immobilienfirma Litzke“

Daniela und Peter Jahnke und ihren sieben Kindern droht heute, am 15. Februar, um 11 Uhr die Zwangsräumung und somit der Verlust ihres Wohnorts.

Die neunköp­fige Fam­i­lie Jahnke lebt in ein­er Woh­nung mit Garten am Rand von Cot­tbus im Stadt­teil Gallinchen.
Sie fühlen sich in ihrem Zuhause gebor­gen, nicht zulet­zt weil sie erhe­blich Kraft, Zeit und Geld investiert haben, um es sich heimelig einzuricht­en. Die Tagesstruk­tur wird ihnen durch die kurzen Wege zur Schule, Kinder­garten und Super­markt bedeu­tend erleichtert.
Doch damit soll nun Schluss sein! Am 15. Feb­ru­ar 2018 um 11 Uhr wird die neunköp­fi­gen Fam­i­lie gezwun­gen, ihren Lebens­mit­telpunkt herzugeben. Es ste­ht eine Zwangsräu­mung bevor! Eine Sit­u­a­tion, die sich nur die Wenig­sten vorstellen kön­nen. Zwei Erwach­sene, sieben Kinder und die fünf Haustiere sind ab diesem Zeit­punkt obdach­los. Ger­ade für den Nach­wuchs bedeutet dieser Zus­tand der Per­spek­tivlosigkeit einen gravieren­den Ein­schnitt auf dem Weg ihrer Entwick­lung. Die Ver­ant­wor­tung dafür tra­gen die Immo­bilien­fir­ma Litzke – alleinige Inhab­erin Lydia Som­born – sowie das Ehep­aar Litzke.
Wie kam es dazu?
Das Ehep­aar Litzke übertrug nach dem tragis­chen Tod ihres Sohnes Maik Litzke, welch­er der ursprüngliche Ver­mi­eter der Fam­i­lie Jahnke war, die allum­fassende Voll­macht der Immo­bilie an Lydia Som­born. Im Inter­esse der Immo­bilien­fir­ma Litzke ste­ht der Verkauf des Haus­es, in dem die neunköp­fige Fam­i­lie seit vier Jahren wohnt. Lydia Som­born zieht einen Nutzen daraus: sie will ihr Kap­i­tal ver­mehren, wohl wis­send, dass durch die Zwangsräu­mung das Leben ein­er Groß­fam­i­lie zer­stört wird. Wohn­raum wird somit zu ein­er Ware, um den Prof­it Einzel­ner – hier Lydia Som­born und Eheleute Litzke – zu steigern. Das Men­schen­recht auf eine Woh­nung wird durch solche inhu­ma­nen Aktio­nen mit Füßen getreten.
Seit dem Einzug im Jahr 2014 wurde das Haus durch die Fam­i­lie Jahnke mit viel Herzblut, Zeit und finanziellem Aufwand stetig mod­ernisiert. Diese Anstren­gun­gen wur­den nicht etwa gewürdigt, son­dern stießen auf Ablehnung. Faden­scheinige Kündi­gungserk­lärun­gen fol­gten. Eine im üblichen Umfang durchge­führte Verän­derung am Grund­stück, wie zum Beispiel das Sähen von Blu­men und Pflanzen war dabei nur ein­er von fünf willkür­lichen Grün­den, um den Mietver­trag aufzuheben.
Wir als Sol­i­dar­ität­snet­zw­erk wer­den bei der Entwürdi­gung der Fam­i­lie Jahnke die Augen nicht ver­schließen, son­dern han­deln. Wir unter­stützen sie, die Sit­u­a­tion nicht ein­fach so hinzunehmen!
Wider­stand zu leis­ten, ist ein Weg der Selb­stvertei­di­gung, um nicht seine Würde zu ver­lieren! Deshalb heißt es: lasst uns zusam­men­schließen und kämpfen.
„Denn wo Unrecht zu Recht wird, wird Wider­stand zur Pflicht.“ (Berthold Brecht)
Gemein­sam Sol­i­dar­ität und Nach­barschaft­shil­fe zeigen im Fall Jahnke!!!
Es geht nicht nur um ein Haus. Es geht um eine Zukun­ft. Eine Zukun­ft die nur WIR gemein­sam gestal­ten können.

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