Am kommenden Mittwoch, den 9. November, jährt sich zum 67. mal die Reichskristallnacht vom 9. auf den 10. November 1938.
Im Rahmen der Novemberprogrome zerstörten SA und SS zusammen mit dem deutschen Volksmob zahlreiche jüdische Geschäfte und Gebetshäuser. Allein 200 Synagogen wurden in dieser Nacht reichsweit niedergebrannt, mindestens 97 weitere komplett zerstört. Damit begann die systematische Enteignung und Verfolgung jüdischen Lebens in Deutschland, die in der “Shoa” mit der Ermordung von zwei Drittel der jüdischen Bevölkerung Europas mündete.
Auch Frankfurt (Oder) war teil dieser Progrome. Am 10. November wird der bekannte Geschäftsmann Hirsch von SA-Leuten an einem Strick durch die Straßen geführt. Auf Brust und Rücken das Schild “Ich bin ein Judenschwein”. Eine Nacht zuvor hatte der antisemtische Mob bereits die
Synagoge der jüdischen Gemeinde in Frankfurt (Oder) in der ehemaligen Tuchmachergasse niedergebrannt. In unmittelbarer Nähe ihres Stadortes, auf dem Brunnenplatz, erinnert heute ein Gedenkstein an die Ereignisse von
1938.
Jedes Jahr am Abend des 9. November nehmen Vertreter der neues jüdischen Geminde, der Stadt und der anderen Kirchen den Tag zum Anlass am Stein zu Gedenken. Auch wir halten es für notwendig nie zu vergessen wozu diese Nation fähig war. Vor dem Hintergrund einer wieder selbstbewusst auftretenden Naziszene in Teilen unserer Stadt ist es unsere Aufgabe als AntifaschistInnen auf die Aktualität der gern verleugneten Gefahr von Rechts hinzuweisen und dort zu intervenieren wo Nazis wieder einen Fuß auf den Boden bekommen.
Daher rufen wir zur Teilnahme am Gedenken am Brunnenplatz auf. Kommt alle am Mittwoch, den 9. November um 19.00 Uhr zum Brunnenplatz.
Bringt Fahnen und Transparente mit.
autonome antifa frankfurt (Oder) — aaffo