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Antifaschismus

Niemand ist vergessen! Nichts ist vergeben!

Am 20. Feb­ru­ar jährt sich der Todestag des alter­na­tiv­en Jugendlichen Sven Beuter zum 21. Mal. Er wurde in der Nacht des 15. Feb­ru­ar von einem bis heute beken­nen­den Neon­azi der­art schw­er zusam­mengeschla­gen, dass er fünf Tage später seinen Ver­let­zun­gen erlag. Im ver­gan­genen Jahr organ­isierten wir eine über­re­gionale antifaschis­tis­che Gedenkdemon­stra­tion mit cir­ca 250 Teilnehmer_innen. Wir zogen laut­stark durch Bran­den­burg an der Hav­el und macht­en deut­lich, dass wir wed­er Sven Beuter vergessen noch den verurteil­ten Totschläger Sacha L. vergeben wer­den. L. nimmt bis heute regelmäßig an neon­azis­tis­chen Demon­stra­tio­nen und Kundge­bung in der ganzen Bun­desre­pub­lik teil und provozierte gemein­sam mit anderen Neon­azis wieder­holt Teilnehmer_innen der Gedenkveranstaltungen*.

20.02.1996. Niemand ist vergessen! Nichts ist vergeben!
Gedenken an den von einem Nazi getöteten Sven Beuter in Bran­den­burg an der Havel.

In diesem Jahr haben wir uns nach rei­flich­er Diskus­sion dafür entsch­ieden keine Demon­stra­tion oder eine von Rede­beiträ­gen durch­zo­gene Kundge­bung abzuhal­ten, denn diese wür­den sich inhaltlich wieder­holen, denn wir alle wis­sen, warum Sven Beuter ster­ben musste: Er passte nicht in das neon­azis­tis­che Welt­bild des Täters. Er entsch­ied sich für einen eige­nen Lebensweg, färbte sich seine Haare bunt, liebte Punk- sowie Met­all­musik und war regelmäßiger Gast in dem ehe­mals beset­zen Haus in der Klosterstraße.
 
Wir haben uns daher entschlossen uns am 20. Feb­ru­ar um 19 Uhr an der Gedenkplat­te zu tre­f­fen und an ihn zu erin­nern. Ziel ist es gemein­sam ins Gespräch zu kom­men, mit alten Weggefährt_innen, mit jun­gen Antifaschist_innen, mit Passant_innen, um sich auszu­tauschen und eben jenen Men­schen die Möglichkeit zu geben sich zu äußern, die sich nicht trauen einen Rede­beitrag zu hal­ten. Des Weit­eren kann so jede_r Teilnehmer_in auf seine_ihre Weise Sven Beuter gedenken. Dies ist auch für uns ein Ver­such, das Gedenken weit­er zu entwick­eln. Während wir im ver­gan­genen Jahr Par­al­le­len zu den 1990er Jahren zogen, in denen der Totschlag einen Wen­depunkt markierte, gilt es nun in die Zukun­ft zu schauen und neue Konzept zu entwick­eln, wie wir uns mit den erstark­enden bürg­er­lichen Rassist_innen und Neon­azis auseinan­der­set­zen, wir Über­grif­f­en auf antifaschis­tis­che Struk­turen und geflüchtete Men­schen begegnen.
 
Wir wer­den Sven Beuter niemals vergessen, denn sein Leben erin­nert uns daran, wohin die neon­azis­tis­che Ide­olo­gie führt – zum Mord an Menschen!
Wir wer­den Sascha L. niemals vergeben, denn wer nicht bereut und stattdessen sein Opfer ver­höh­nt ver­di­ent keine Vergebung!
 
+++ Tre­ff­punkt: 20. Feb­ru­ar 2017 – 19 Uhr – Havel­straße 15 +++
 
* Da auch in diesem Jahr mit Pro­voka­tio­nen durch die örtliche Neon­aziszene zu rech­nen ist, soll­tet ihr die Augen offen hal­ten und entste­hende Hand­lungsspiel­räume effek­tiv nutzen.

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