Nachdem INFORIOT vor wenigen Tagen über die braunen Verwicklungen des deutschen Kickboxmeisters Markus Walzuck aus Cottbus berichtete, wurde heute ein ähnlicher Fall publik. Hierbei geht es ebenfalls um den Kickboxer André Seltmann. Dieser kämpft für das KZR Semlin und ist „German Champion“ nach Version der IBBO 300. Der 31-jährige Rathenower tritt auch bei so genannten „Fight Nights“ an.
Am 17. April 2011 kämpfte er beispielsweise während einer derartigen Veranstaltung im „Blauhaus“ in Potsdam. Hier unterlag er dem Hamburger Muay Thai/K‑1 Kämpfer Hakan Kilinc, deutscher Meister der WKN, durch K.O.
Neben der Boxtätigkeit im Ring fiel Seltmann in den letzten 14 Jahren aber immer wieder durch (neo)nazistische Aktivitäten auf, die ihm einige Ermittlunsverfahren einbrachten. 1998 wurde gegen ihn und seinem Kumpan Michel Müller, dem heutigen Vorsitzenden des NPD Kreisverbandes Havel Nuthe, wegen Sachbeschädigung ermittelt. Am Himmelfahrtstag 1999 soll Seltmann an einem Landfriedensbruch in Rathenow beteiligt gewesen sein, bei dem auch „Sieg Heil“ gerufen wurde.
Im selben Jahr wurde er beobachtet, als er und weitere (Neo)nazis NPD-Aufkleber in Rathenow verbreiteten. Am 1. Dezember 2001 nahm Seltmann an einem (Neo)naziaufmarsch gegen die Wehrmachtsausstellung in Berlin teil. Auch gehörte er damals zur Kameradschaft „Hauptvolk“.
Nach dem Verbot dieser Vereinigung im Jahr 2005 wurde es um Seltmann zeitweise ruhiger. Erst 2010 tauchte er wieder aktiv im (neo)nazistischen Milieu auf und nahm wiederum an (Neo)naziaufmärschen teil. Am 16. Januar 2010 und am 14. Januar 2012 wurde Seltmann in diesem Zusammenhang als Ordner auf Großveranstaltungen der (neo)nazistischen „Initiative gegen das Vergessen“ in Magdeburg eingesetzt. Dabei marschierten allein in diesem Jahr über 1.100 (Neo)nazis durch die Elbestadt.