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Notwehr nach Hetzjagd an der BTU Cottbus — Senftenberg

Eine Gruppe von mehr als 20 rechts gerichteten Män­ner (ca. 17–20 Jahre) aus dem Hooli­gan-Milieu war am Abend des Fre­itag (23.10.2015) nach der Kundge­bung in Sach­sendorf in der Cot­tbuser Innen­stadt unter­wegs und skandierte aus­län­der­feindliche und ras­sis­tis­che Parolen. In der Berlin­er Straße und an der Stadthalle kam es zu Übergriffen.
Kurz danach set­zte an der BTU Cot­tbus eine Gruppe von 7 Angreifern und weit­eren Anwe­senden zur Het­z­jagd auf mehrere Studierende an. Dabei kam es zum Zusam­men­stoß, im Ergeb­nis wur­den zwei der Angreifer in Notwehr ver­let­zt. Strafanzeige gegen die ran­dalierende Gruppe wurde gestellt.
Sowohl in der Berlin­er Straße, vor der Stadthalle als auch auf dem Zen­tral­cam­pus der BTU Cot­tbus – Sen­ften­berg soll es am Fre­itag zu mehreren ver­sucht­en Über­grif­f­en durch eine oder mehrere Grup­pen rechts gerichteter Män­ner gekom­men sein.*
Gegen Mit­ter­nacht wur­den in der Berlin­er Straße vier Men­schen aus der Gruppe her­aus beschimpft. Zwis­chen 0.30 Uhr und 1 Uhr kam es an der Straßen­bahn­hal­testelle „Stadthalle“ zu einem Über­griff durch 5–6 alko­holisierte Per­so­n­en. Diese Gruppe hat­te sich nach der Kundge­bung aus Sach­sendorf in die Innen­stadt begeben. Sie skandierte nation­al­is­tis­che und ras­sis­tis­che Parolen, wie „Deutsch­land den Deutschen, Aus­län­der raus“. Die Polizei stellte die Per­son­alien eines Täters fest. Die anderen kon­nten fliehen.
In der Uni­ver­sitätsstraße kam es nach ein­er Het­z­jagd durch min­destens 7 Angreifer gegen 1 Uhr zum Zusam­men­stoß mit ein­er Gruppe Studieren­der. Dabei wur­den die Studieren­den beschimpft und tätlich ange­grif­f­en. In Notwehr ver­let­zten die Studieren­den zwei der Angreifer (nach Polizeiangaben 17 und 18 Jahre alt und polizeibekan­nt). Im Nach­gang ver­steck­ten sich die Ange­grif­f­e­nen, während vor dem Uni­ver­sitäts­ge­bäude noch min­destens 12 Per­so­n­en aus der angreifend­en Gruppe verblieben. Die Per­so­n­en im Gebäude wur­den gegen 4.30 Uhr durch die Polizei nach Hause begleit­et. Ein­er der Ange­grif­f­e­nen liegt seit­dem mit inneren Ver­letun­gen sowie Kopfver­let­zun­gen im Krankenhaus.
„Wir müssen davon aus­ge­hen, dass die Orte gezielt für solche Angriffe anges­teuert wur­den, denn die Uni­ver­sität ist der Ort des inter­na­tionalen Aus­tausches. Nach­dem auf den Kundge­bun­gen in Sach­sendorf mit Worten gehet­zt wurde, fühlen sich einige offen­bar auch zu Tat­en aufge­fordert“, erk­lärte Jakob Lupus von Cot­tbus Nazifrei!.
Bere­its am Fre­itag vor ein­er Woche (16.10.) soll sich eine Gruppe von 5–10 Neo-Nazis abends an der BTU Cot­tbus – Sen­ften­berg aufge­hal­ten haben.
Betrof­fene solch­er Über­griffe und Zeug*innen soll­ten sich bei der Opfer­per­spek­tive melden, damit solche Vorkomm­nisse doku­men­tiert wer­den kön­nen und die Betrof­fe­nen – sofern gewün­scht – Hil­fe erhal­ten können.
Cot­tbus Naz­ifrei! bit­tet Betrof­fene und Zeug*innen sich – auch anonym – bei Cot­tbus Naz­ifrei! zu melden, wenn sie etwas zu den Vor­fällen gese­hen haben.

* Es scheint plau­si­bel, dass es sich zunächst um eine Gruppe han­delte, die sich dann aber tren­nte. Weit­ere Ermit­tlun­gen sind hier notwendig.

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