Eisenhüttenstadt (MOZ, Andreas Wendt) Der Aufmarsch der NPD am Sonnabend stößt immer mehr auf Protest in der Stadt. Die Stadtverordnetenversammlung verabschiedete am Abend eine Resolution, in der sich bis auf CDU-Fraktion und die
Bürgervereinigung Fürstenberg alle gegen die Demonstration der rechtsgerichteten Partei am Vortag der Europawahl in Eisenhüttenstadt aussprechen. Ein Verbot des Aufmarsches scheint derweil nicht in Sicht. Die Polizei hat die Erlaubnis und zugleich Auflagen erteilt. Die IG Metall ruft
die Eisenhüttenstädter zu einer Gegendemo am Samstag auf.
Gegen den für Samstag angekündigten Aufmarsch der NPD regt sich weiter
starker Widerstand bei Parteien, Firmen und Institutionen. Im Stadtparlament
ist am Abend ein Aufruf verabschiedet worden, den bis auf die CDU und die
Fürstenberger Bürgervereinigung alle Fraktionen unterzeichneten. Auch
kommunale Unternehmen schlossen sich der Erklärung an, in der der Aufmarsch
scharf verurteilt wird. “Wer …mit den berechtigten Sorgen der Menschen auf
Stimmenfang gehen möchte und versucht, unter dem Mantel populistischer
Phrasen sein nationalistisches und rassistisches Gedankengut zu verbreiten,
dem sagen wir klar: Mit uns nicht!”, heißt es darin. Die Unterzeichner rufen
die Einwohner von Stadt und Region auf, sich friedlich und kreativ gegen den
öffentlichen Auftritt der NPD zu stellen und deutliche Signale der Ablehnung
zu setzen.
Ein solches Signal setzt die IG Metall, die die Eisenhüttenstädter
auffordert, sich am Sonnabend zu einer Gegendemo ab 12 Uhr auf dem
Nordparkplatz des City-Centers zu treffen. Dieser Gegendemo schließt sich
auch die “Aktion Courage” an. “Wir werden den nationalistischen und
fremdenfeindlichen Parolen der NPD keinen Raum in unserer Stadt geben”, sagt
Björn Wotschefski von der “Aktion Courage”.