Eisenhüttenstadt (dpa) Mehrere hundert Menschen haben in Eisenhüttenstadt (Oder-Spree) am Sonnabend gegen einen zeitgleichen Aufmarsch der rechtsextremen NPD demonstriert. “Die Veranstaltungen verliefen ohne Zwischenfälle”, sagte ein Polizeisprecher. Zur NPD-Demo gegen die EU-Osterweiterung seien rund 90 Menschen gekommen. An der Gegendemonstration unter dem Motto “Ja zu Europa — Brücken verbinden”, zu der unter anderem die IG Metall Ostbrandenburg aufgerufen hatte, beteiligten sich laut
Gewerkschaft 400 Menschen.
Mit Plakaten wie “Rechte Sprüche vernichten Arbeitsplätze” oder “Kein Raum für Nazis in unserer Stadt” machten sie ihrem Unmut Luft. “Wir haben ein
klares Zeichen gegen Rechts gesetzt, denn gerade in dieser Region dürfen
Investitionen nicht durch ein rechtes Klima verhindert werden”, sagte der
Chef der IG Metall Ostbrandenburg, Peter Ernsdorf. Auch Mitarbeiter der Eko
Stahl GmbH warben für Toleranz und Weltoffenheit. Unter dem Motto “Wir fegen
ihn weg, den Nazidreck” reinigten zudem Teilnehmer nach der NPD-Kundgebung
den Platz am Friedrich-Wolf-Theater.
Nach Polizeiangaben wurden während der Demonstrationen gegen 36 “linke
Störer” Platzverweise ausgesprochen, Festnahmen gab es keine. “Alles ist
ruhig geblieben”, sagte der Sprecher. Zu der Gegendemonstration hatten
Unternehmen und Politiker mit den Worten aufgerufen: “Die EU-Erweiterung ist
eine gewaltige politische, wirtschaftliche und soziale Herausforderung,
insbesondere für die Menschen in unserer Region.”