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Antifaschismus

NPD hetzte gegen neue Asylheime

INFORIOT — Am heuti­gen Vor­mit­tag ver­anstal­tete die NPD zwei Kundge­bun­gen im Land­kreis Havel­land. Gegen 9.00 Uhr stell­ten sich zunächst 15 Per­so­n­en vor dem Haupt­bahn­hof in Rathenow auf, um mit Ban­nern, Plakat­en und einem Rede­beitrag gegen den Aus­bau des örtlichen Flüchtling­sheims zu het­zen. Das Heim befind­et sich genau hin­ter dem Bahnhof.

Anschließend fuhren die Ver­samm­lung­steil­nehmer nach Prem­nitz um dort gegen 10.30 Uhr mit weit­eren Sympathisant_innen gegen ein geplantes Flüchtling­sheim zu het­zen. Hier­bei stell­ten sie sich mit ihren Ban­nern und Plakat­en direkt auf die Ein­gangstreppe des Gebäudes und lauscht­en den Worten ihres Vor­sitzen­den, Michel Müller.

Verurteil­ter Gewaltver­brech­er hielt Redebeiträge

Über eine mobile Musikan­lage ver­las der Kreisver­bandsvor­sitzende NPD Hav­el-Nuthe, Michel Müller, einen Rede­beitrag, den er in ähn­lich­er Form bere­its öfters vorge­le­sen und nur um die aktuellen Kapi­tel in Rathenow und Prem­nitz ergänzt hatte.

Müller ist übri­gens ein Het­zer alter Schule. Zur Jahreswende 1999/2000 war er maßge­blich an der bru­tal­en Het­z­jagd auf pak­istanis­che Flüchtlinge in Rathenow beteiligt. Er wurde u.a. hier­für zu Bei­hil­fe zum ver­sucht­en Mord in Tatein­heit mit gefährlich­er Kör­per­ver­let­zung verurteilt und saß mehrere Jahren in einem Gefäng­nis. Den­noch oder ger­ade wegen der­ar­tiger Tat­en begrüßten offen­bar einzelne Anwohner_innen die Ver­anstal­tung, andere ver­sucht­en hinge­gen sie zu stören.

Ehe­ma­liger Heim-Secu­ri­ty unter NPD Demonstranten

An der NPD Kundge­bung vor dem geplanten Flüchtling­sheim in Prem­nitz nahm auch Jör­gen C. teil. Er war von 1992 bis 1998 in der Rathenow­er Neon­aziszene aktiv und anschließend mut­maßlich, nach einem Stre­it mit dem örtlichen Kam­er­ad­schafts­führer, aus der Szene „aus­gestiegen“. Brisant: C. war mehrere Jahre, bis 2003, als „Secu­ri­ty“ im Rathenow­er Flüchtling­sheim abgestellt.

NPD Aktivist_innen ent­fer­n­ten Plakate gegen „Frem­den­hass“

Da die NPD Kundge­bun­gen in Rathenow und Prem­nitz nicht öffentlich bewor­ben wur­den, blieben Proteste weit­ge­hend aus. In bei­den Orten hat­te allerd­ings die SPD Wahlplakate gegen „Frem­den­hass“ aufgehangen.

Jedoch wur­den die Plakate in Prem­nitz kurz vor dem Ein­tr­e­f­fen des NPD Tross­es aus Rathenow  von neon­azis­tis­chen Aktivist_innen ent­fer­nt. Statt der SPD Plakate gegen „Frem­den­hass“ wur­den dann NPD Plakate gegen Flüchtlinge sowie Sin­ti und Roma aufgehängt.

NPD auch in Bad Belzig

Außer den Kundge­bun­gen im Havel­land ver­anstal­tete die NPD auch einen Info­s­tand in der mit­telmärkischen Kreis­stadt Bad Belzig. Dieser wurde ab 10.30 Uhr vom regionalen Direk­tkan­di­dat­en, Maik Schnei­der aus Nauen, geleit­et und band unge­fähr 25 Neon­azis aus Belzig und Umge­bung, darunter auch Pas­cal Stolle. Stolle gilt als Anführer der Belziger Neon­azis und war wegen Gewalt­de­lik­ten mehrere Jahre im Gefängnis.

Gegen die NPD Ver­anstal­tung auf dem Mark­t­platz demon­stri­erten unge­fähr 50 Men­schen, darunter auch Bran­den­burgs Sozialmin­is­ter Gün­ter Baaske (SPD).

Weit­ere Bilder: Rathenow, Prem­nitz und Bad Belzig

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