Am Samstag, dem 25.04.2009, hatte der Kreisverband Oderland der Nationaldemokratischen Partei Deutschlands (NPD) einen Informationsstand in Bad Freienwalde auf dem Marktplatz in der Karl-Marx-Straße 1, angemeldet und durchgeführt. Bekannt wurde dies am selben Tag.
Rund Zehn NPD- Kader versuchten von 15.00 bis 17.00 Uhr kläglich ihr Informationsmaterial unter die BürgerInnen zu bringen. Viele davon zeigten deutlich, dass sie an dem antisemitischen, geschichtsrevisionistischem und rassistischen Material kein Interesse haben und schmissen diverse Aufkleber, Flyer und Zeitungen in den Müllkorb, beziehungsweise vor die Füße der Verteiler.
Obwohl die Aktion bis 18.00 Uhr angemeldet war, wurde diese vorzeitig abgebrochen. Die Gründe dafür sind allerdings nicht bekannt. Die Veranstalter waren außerdem am selben in Seelow und Wriezen mit ihrem Infostand aktiv. Es ist bekannt, dass auch in diesen Städten, wie in Freienwalde, niemand vorher von den geplanten Aktionen der NPD unterrichtet wurde. Im Zuge dieser wurden in der Stadt weiträumig Aufkleber der NPD, der so genannten “Märkischen Aktionsfront” (MAF) und der so gennanten “Kameradschaft Märkisch Oder Barnim” (KMOB) verklebt.
Bei dem Stand waren außer den Kadern der NPD Oderland auch einige bekannte Schlägernazis aus Freienwalde und Umgebung anwesend, die eine aggressive Atmosphäre verbreiteten, als einige Antifas ihren Unmut über die Veranstaltung deutlich äußerten. Unter ihnen befanden sich: Hannes Burmeister, Ricardo Cossmann, Robert Gebhardt, die Nachwuchs-Nazis Mario Wolf und Mike Schmidt, sowie Andrea Punzel aus Bralitz, welche zum Teil mit T‑Shirts der KMOB und der im Jahr 2005 verbotenen rechtsradikalen Band Landser bekleidet waren.
Die Pressesprecherin der Antifa Bad Freienwalde, Lena Serath, sagt dazu folgendes: “Ein weiteres Problem stellt immernoch die Stadtpolitik dar, da davon auszugehen ist, dass die Genehmigung des Infostandes von der Stadt erteilt worden ist. Daran wird das Desinteresse der Stadt an antifaschsitischen Vorgängen innerhalb Freiewaldes einmal mehr deutlich und das konsequente Schweigen wird so zur Unterstüzung neonazistischer Strukturen.”
Weiterhin erklärt sie: “Das diese sich immer weiter verstärken zeigt unter anderem auch ein Vorfall des vorangegangenen Abends. Am Freitag, gegen 22.10 Uhr wurden rund 16 Neonazis festgenommen, die bei einem Treffen in einer Kleingartenanlage mehrere antisemitische Parolen, begleitet durch “Sieg Heil”- Rufe riefen.”
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