PERLEBERG Der NPD- Kreisverband Prignitz-Ruppin hat sich am Wochenende aufgelöst. Der Beschluss sei am Freitag auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung in Wittstock einstimmig gefasst worden, teilte der bisherige NPD-Landesvorsitzende und Kreistagsabgeordnete Mario Schulz mit. Von den 24 NPD-Mitgliedern in den Landkreisen Prignitz und Ostprignitz-Ruppin seien 22 anwesend gewesen. Der Kreisverband bestand seit sieben Jahren. Neben Schulz kehrten vier weitere Vorstandsmitglieder des Landesverbandes Berlin-Brandenburg der NPD den Rücken, darunter auch der Wittstocker Stadtverordnete Mathias Wirth.
Anlass für die Austritte ist die Nominierung des Bosniers Safet Bobic als NPD-Kandidat für die Europawahl. Der Jurastudent besitzt auch die deutsche Staatsbürgerschaft. Der NPD-Bundesvorstand hatte die Kandidatur mit einer Öffnung der Partei für Ausländer begründet und damit eine bundesweite Austrittswelle ausgelöst. Mario Schulz erklärte: “Da sich die NPD offenbar vom Grundsatz >Deutscher ist, wer deutschen Blutes ist< verabschiedet, hat sie ihr Existenzrecht verloren und reiht sich ein bei den Feinden unseres Volkes.”
Mario Schulz wie auch Mathias Wirth werden ihre Mandate als Prignitzer Kreistagsabgeordneter beziehungsweise Wittstocker Stadtverordneter nicht aufgeben. Vielmehr wollen beide künftig als Vertreter der Bewegung neue Ordnung (BNO) in den Parlamenten sitzen. Wie Mario Schulz erklärte, würden sich in der BNO die aktivsten NPD-Mitglieder zusammenfinden. Die Bewegung soll am Ende des Monats gegründet werden und bundesweit tätig werden.