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Antifaschismus

NPD lud zum Zechgelage nach Rathenow

Gestern hat­te der NPD Stadtver­band Rathenow zum „2. Som­mer- und Fam­i­lien­fest“ in die havel­ländis­che Kreis­stadt und damit zu „Aktivität(en) für Jung und Alt“ ein­ge­laden. (1.) Neben „Kinder­schminken, Bas­tel­stunde, Kuchen­basar“ und „politische(n) Vorträ­gen zu aktuellen The­men“ sollte es aber bei dieser Ver­anstal­tung anscheinend haupt­säch­lich um gesel­li­gen Angele­gen­heit­en, wie den aus­giebi­gen Verzehr von „Bier, Radler“ und „Schnaps“ gehen. (2.)

Zum „Som­mer­fest“ wurde auss­chließlich intern gewor­ben. Durch ein Ein­ladungss­chreiben, welch­es dem alter­na­tiv­en Nachricht­en­por­tal INFORIOT zuge­spielt wor­den war, war die Öffentlichkeit allerd­ings informiert. (3.)  Nen­nenswerte Gege­nak­tiv­itäten erfol­gten jedoch nicht.

Eine große Außen­wirkung hat­te die NPD Ver­anstal­tung allerd­ings eben­so wenig. Die Feier fand in ein­er Gartensparte am nördlichen Stad­taus­gang statt. Hier hat­te bere­its der im April 2005 vom Innen­min­is­teri­um des Lan­des Bran­den­burg ver­botene „Sturm 27“ resi­diert. Der ehe­ma­lige Vor­sitzende dieser Vere­ini­gung, Ben­jamin Kuhirt, ist heute im Vor­stand des NPD Stadtver­ban­des  Rathenow. Er wird auf der Ein­ladung auch als Ansprech­part­ner für anreisende Gäste genan­nt. (4.)

Das Grund­stück des „Sturm 27“, sein­er Nach­fol­ge­or­gan­i­sa­tion bzw. des heuti­gen NPD Stadtver­ban­des ist ein unge­fähr 500 m² großes Are­al mit ein­er ehe­ma­li­gen Garten­laube, die zu einem Tagung­sort aus­ge­baut wurde.  Ein Teil des Grund­stücks ist zudem mit Beton­schwellen aus Gleisan­la­gen einge­friedet und erweckt den Ein­druck ein­er mil­itärischen Anlage. Gle­ichzeit­ig fungiert die Wehrmauer aber auch als Sichtschutz, so dass alle möglichen Aktiv­itäten die sich dahin­ter abspie­len der Öffentlichkeit ver­bor­gen bleiben.

So auch das Som­mer­fest gestern.  Lediglich eine große Anzahl von Autos, in der Mehrheit aus den Land­kreisen Havel­land und Pots­dam Mit­tel­mark, und eine auf­blas­bare Hüpf­burg deuteten so auf Fes­tiv­itäten hin. Pro­pa­gan­da oder son­stige offen­bare Hin­weise  auf die NPD waren nicht zu erkennen.

Gemäß Beobach­tun­gen waren unge­fähr 30 – 50 Per­so­n­en (2010: 70) auf dem Grund­stück, darunter der Vor­sitzende des NPD Kreisver­ban­des Hav­el-Nuthe, Michel Müller, und der NPD Kreistagsab­ge­ord­nete Dieter Brose.

Mit der Ver­anstal­tung ver­sucht die die NPD langfristig lokale Struk­turen in der Region zu ver­ankern und bere­its Kinder an die Partei her­anzuführen. Dies ist vor allem wegen der frühen Indok­trinierung mit Has­spro­pa­gan­da sehr beden­klich.
Eben­so beden­klich ist der freizügige Umgang mit harten alko­holis­chen Getränken bei ein­er Ver­anstal­tung, zu der expliz­it auch Kinder ein­ge­laden werden.

Quellen:

1.) Ein­ladung „Großes Som­mer­fest vom NPD Stadtver­band“, https://inforiot.de/files/NPDRathenowFest2011.jpg
2.) wie vor
3.) Infori­ot: „Naz­ifest in Rathenow geplant“, https://inforiot.de/artikel/nazifest-rathenow-geplant
4.) Wie (1.)

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