„Preußen ist größer als Berlin — Brandenburg“ meint die NPD Brandenburg und lädt für den 2. Oktober unter dem Motto „Für eine echte Wiedervereinigung“ zum ersten sogenannten „Preußentag“ ein. Damit will sich die neonazistische Partei deutlich von den Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober abgrenzen.
Neuer Veranstaltungsort: Schorfheide (Finowfurt)
Nachdem die Suche nach Veranstaltungsorten im Westen Brandenburgs erfolglos war, weicht die NPD nun nach Finowfurt (Landkreis Barnim) aus. Eine Veranstaltung war kurz zuvor noch für das Gelände der NPD in Biesenthal (ebenfalls Barnim) angemeldet und nun abgesagt. Die Partei musste damit rechnen, dass eine Veranstaltung dort nicht lange stattfinden kann. In der Vergangenheit wurden mehrfach Veranstaltungen durch die Polizei unterbunden und aufgelöst (siehe u.a. hier und hier). Zwar hatte die Partei noch Anfang des Jahres angekündigt gegen die Einschränkung durch Stadt, Landkreis und Polizei vorzugehen, hatte damit bisher offenbar keinen Erfolg. Der Preußentag wird nun, so kündigt es die NPD auf ihren Sonderseite an, auf dem Grundstück von Klaus Mann in Finowfurt stattfinden. Klaus Mann gehört dem Landesvorstand der DVU an und gilt als Schnittstelle zwischen NPD, DVU und Kameradschaftsszene. Durch seine Kontakte in die Rechtsrockszene konnten diverse Konzerte auf seinem Grundstück stattfinden. Jährlich findet dort außerdem das Sommerfest der DVU statt.
Der Preußentag – ein Großevent für die NPD Brandenburg
Neben einer Reihe von Redner_innen der NPD aus Brandenburg – Klaus Beier (NPD-Landeschef in Brandenburg, Bundespressesprecher), Ronny Zasowk (NPD-Kreisvorsitzender der Lausitz) und Manuela Kokott (NPD- Vorsitzende im Oderland und RNF-Aktivistin) wird auch Ralph Tegethoff (Ex-Wiking-Jugend, Ex-FAP) auftreten. Spielen werden neonazistische Bands aus Brandenburg und Mecklenburg Vorpommern (Mehr zu den Bands hier). Außerdem haben sich nahezu alle NPD — Organisationen für den Preußentag angekündigt – der „Ring Nationaler Frauen“ (RNF), die Frauenorganisation der Partei, die Jugendorganisation „Junge Nationaldemokraten“ JN, des Deutsche Stimme Versand aus Sachsen oder auch der NPD Materialdienst – ein Onlineversand für NPD Materialien.
Kreisverband Barnim-Uckermark auch dabei
Mit dem Preußentag kann auch die regionale NPD nach längerer Ruhephase wieder auf sich aufmerksam machen, nach dem Austritt von Mike Sandow (MdK Barnim, Stadtverordneter Biesenthal) war von der NPD wenig zu hören, auch auf der Internetseite tut sich kaum etwas und das “Nationale Netztagebuch”, eines der ersten Projekte der NPD Barnim- Uckermark, ist mittlerweile nur noch ein Twitteraccount. Am 2. Oktober kann die NPD auf die Unterstützung alter Freunde bauen: Dazu gehört bspw. Gordon Reinholz, der mit seinem Nationalen Medienversand vor Ort seien wird. Reinholz und der Barnimer NPD Kreisvorsitzende Marco Rhode kennen sich noch aus Zeiten des Märkischen Heimatschutzes (MHS), als dessen Chef Reinholz bis zur Auflösung 2006 agierte.