Auf Initiative der linksjugend [’solid] Oder-Spree und der Plattform gegen Rechts Fürstenwalde protestierten am vergangenen Samstag 50 Menschen, darunter viele Jugendliche, gegen einen Infostand der NPD in der Juri-Gagarin Straße in Fürstenwalde-Nord.
Die Anhänger*Innen der NPD schienen sichtlich überrascht über die 50 Antifaschist*Innen, die bereits vor dem Eintreffen der Neonazis Transparente auf der gegenüberliegenden Straßenseite anbrachten und sich mit Trillerpfeifen ausgerüstet hatten.
Zwei Stunden lang versuchte die NPD ihr Propagandamaterial unter die Anwohner*Innen zu bringen, was ihr nur mäßig gelang. Mit Sprechchören, lauter Musik und dem Verteilen von Zeitungen der „Kein Bock auf Nazis!“ Kampange konnte den Neonazis, die mit einem Banner für eine Abschottungspolitik in der EU warben, der Raum für ihre menschenverachtende Propaganda genommen werden. Schon bevor Passant*Innen den NPD-Stand passierten, konnten sie auf die Neonazis aufmerksam gemacht werden und bekundeten daraufhin ihre Solidarität mit den Protestierenden. Einige wenige suchten jedoch gezielt den Infostand der Neonazis auf, darunter auch Kinder aus den angrenzenden Wohngebieten. Die Wählerschaft in Fürstenwalde – Nord stellt für die Neonazis eine wichtige Basis dar, so erreichten sie hier teilweise mehr als sechs Prozent bei den vergangenen Landtagswahlen im Jahre 2009.
Keine Überraschung stellte die Anwesenheit der bekannten NPD Anhänger*Innen aus Fürstenwalde und Storkow dar. Neben Manuela Kokott aus Fürstenwalde erschien
auch Klaus Beier mit seiner Frau Nadine Müller aus Storkow, die den Infostand jedoch nach einer Stunde wieder vorzeitig verließen. Dazu gesellten sich Frank Odoy und Marcel Teske aus Fürstenwalde. Der NPD’ler und der selbsternannte „Anti-Antifa Aktivist“ versuchten am 26. Januar bei einer Holocaust-Gedenkdemonstration in Fürstenwalde Demonstrierende abzufotografieren.
Den Protestierenden wurde zwei mal der Hitlergruß aus vorbeifahrenden Autos gezeigt, gegen eine Person wurde Anzeige erstattet.
Konnte die NPD in den vergangenen Jahren oft unbehelligt ihre Infostände in Fürstenwalde durchführen, wird sie nun mit breitem, antifaschistischem Widerstand konforntiert und auch in Zukunft damit rechnen müssen!