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NPD zieht ins Finstere

Biesen­thal. Ein ehe­ma­liges Flüchtling­sheim hat die Bran­den­burg­er NPD gemietet und will dort ein Schu­lungszen­trum ein­richt­en, berichtet der Tagesspiegel in sein­er Don­ner­stagsaus­gabe. Das Anwe­sen in Biesen­thal (Land­kreis Barn­im) soll möglicher­weise schon im Mai für Ver­anstal­tun­gen genutzt werden.

Der Tagesspiegel beruft sich in seinem Bericht auf Sicher­heit­skreise, die schon im April NPD-Mit­glieder bei Aufräu­mar­beit­en gesichtet haben wollen. Nur gut 30 Kilo­me­ter von Berlin ent­fer­nt, liegt der Ort (5.600 Ein­wohn­er) verkehrs­gün­stig für Berlin­er und Bran­den­burg­er NPD-Anhänger. Laut dem Zeitungs­bericht sollen auch Konz­erte rechter Bands und Lieder­abende auf dem Are­al stattfinden.

Schon im August des Vor­jahres war der Bau am “Handw­erk­er- und Gewer­bepark” an der Lanker Straße 15a mit Kau­fab­sicht­en der NPD in Verbindung gebracht wor­den, doch die klamme Finan­zlage der Partei ließ einen Erwerb des Gebäudes mit 3.500 Quadrat­metern Grund­stücks­fläche unwahrschein­lich erscheinen: eine Mil­lion Euro wur­den als Kauf­preis für den Plat­ten­bau genan­nt. Früher gehörte er dem DDR-“Ministerium für Staatssicher­heit”, das in Biesen­thal für seinen Chef Erich Mielke einen Atom­bunker als Kom­man­dozen­trale (“Objekt 5005”) erricht­en ließ.

In dem dreistöck­i­gen Bau war bis Ende März ein Über­gangswohn­heim unterge­bracht, in dem zulet­zt etwa 100 Asyl­be­wer­ber lebten. Die Kapaz­ität reicht aber für 200 Per­so­n­en, also fast den gesamten Bran­den­burg­er NPD-Ver­band, der laut Lan­des-Ver­fas­sungss­chutz 250 Mit­glieder hat. Die müssen allerd­ings auf dem Weg zu ihrem neuen “Schu­lungszen­trum” gut auf­passen, wohin sie ihre Füße set­zen, denn “der Weg dor­thin ist stock­dunkel”, wie die Märkische Oderzeitung im let­zten Jahr berichtete. Eine Weg­beleuch­tung zum Flüchtling­sheim hat­ten die Behör­den offen­bar seit Jahren nicht für notwendig gehal­ten, und selb­st ein Gehweg in die Stadt Biesen­thal ist nicht vorhanden.

Nun soll laut dem Tagesspiegel-Bericht die NPD zur Miete einziehen. Anders als ein Kauf sei eine Anmi­etung “nicht allzu teuer”, wer­den die Experten der “Sicher­heit­skreise” zitiert. Zudem habe die NPD Hand­lungs­druck emp­fun­den, denn ver­mut­lich im Juni müsse sie das von ihr gemietete Gut Johan­nes­berg in Rauen (Kreis Oder-Spree) räumen.

In Biesen­thal wohnt auch der NPD-Kreisvor­sitzende Barnin, Mike Sandow, der im Inter­net ein “Nationales Net­z­tage­buch” betreibt. Dort erschienen mehrfach wüste Het­zti­raden über Poli­tik­er als “Sklaven der Juden” oder über die ersehnte “Son­der­be­hand­lung” für poli­tis­che Gegner. 

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