Presseerklärung zur Abschiebung von
Herrn Steve Wantamba Ntamba
Heute, den 29.07.03 um 17:45 Uhr soll Herr Steve Wantamba Ntamba (Fürstenwalde/Eisenhüttenstadt) vom Flughafen Bremen mit einem Flug der KLM (KL 1758) nach Kongo abgeschoben werden.
Steve Wantamba Ntamba lebt seit acht Jahren in Deutschland/ Brandenburg und stellte schon sehr bald nach der Ankunft in Deutschland seinen Asylantrag. Dieser wurde abgelehnt. Seit dem besitzt Herr Ntamba eine Duldung und eine Arbeitserlaubnis. Seit vielen Jahren arbeitet Herr Ntamba also bereits in Brandenburg. Die Beziehungen zu seinen Freunden in der “Heimat” sind wie man sich vorstellen kann im Laufe der Jahre abgebrochen und Eltern und Familie besitzt er in DR Kongo auch nicht mehr.
Herr Ntamba kommt aus dem Norden des Landes, in denen bekanntermassen grosse Unruhen herrschen. In der DR Kongo herrscht Bürgerkrieg, Folter und Misshandlungen sind an der Tagesordnung, Menschenrechte werden also massiv verletzt. Im Jahresbericht 2003 von amnesty international heisst es: “Häftlinge werden fast ausnahmslos ohne Verbindung zur Aussenwelt festgehalten. Medizinische Versorgung wird routinemässig abgelehnt. Schläge und Auspeitschungen sind üblich. Es gibt zahlreiche Berichte von gefangenen Frauen, die von Mitgliedern der Sicherheitsdienste vergewaltigt wurden. Psychologische Folter, unter anderem Todesandrohungen und Scheinexekutionen, kommen ebenso häufig vor. Die Bedingungen in vielen Strafanstalten sind entsetzlich. Es gibt Berichte von mindestens 46 Gefangenen, die in dem Zeitraum März bis Juni 2002 in dem Hauptgefängnis von Kinshasa gestorben sind. Die Todesfälle waren Resultat von Misshandlungen, dem Fehlen von medizinischer Versorgung und Nahrung.” (Quelle: www.amnesty.org)
Aufgrund dieser Situation in seinem “Heimatland” ist es nur zu verständlich, dass Herr Ntamba in den letzten Monaten seines Aufenthalts in der Abschiebehaft extreme Ängste ausstand vor einer eventuellen Abschiebung. Massiv litt er an der Befürchtung nach seinem jahrelangen Aufenthalt in Deutschland in ein Land abgeschoben zu werden, in dem der Erhalt seiner Gesundheit und Sicherheit nicht gewährleistet ist.
Neben der katastrophalen Lage im Kongo ist der Flüchtlingsrat Brandenburg der Ansicht, dass eine Abschiebung nach so langer Zeit in Deutschland und nach der Eingliederung in die Gesellschaft menschenunwürdig ist. Wir fordern deshalb ein Bleiberecht für Menschen wie Steve Wantamba Ntamba.