Beeskow (rb/MOZ) Nun ist erschreckende Gewissheit, was viele Beeskower befürchtet haben: Jürgen W. hat sich in der Nacht zum 16. Juni nicht selbst angezündet, er ist in Brand gesetzt worden. Zwei tatverdächtige Jugendliche
aus Beeskow wurden gestern dem Ermittlungsgericht vorgeführt.
Bürgermeister Fritz Taschenberger reagierte nach Bekanntwerden entsetzt. “Es ist so schlimm, dass man es nicht in Worte fassen kann. Die Konfliktlage auf
dem Fröbelplatz ist uns ja bekannt, aber dass so etwas passiert, hätte ich nicht für möglich gehalten.” Dieses Verbrechen müsse mit der ganzen Härte des Gesetzes geahndet werden. Auch Rosemarie Jurisch, Stadtverordnete und
Vorsitzende des Jugendausschusses, zeigte sich erschüttert: “Wenn es Jugendliche gibt, die nicht einmal vor wehrlosen Menschen halt machen, dann ist der Werteverfall schon sehr weit vorangeschritten. Wir dürfen nicht mehr weggucken.”
Und Roland Brunotte, Chef des Vereins Bumerang, der das Obdachlosenheim betreibt, in dem der Geschädigte Jürgen W. gewohnt hat, meint: “Er war ja im vergangenen Jahr schon einmal überfallen und am Bein verletzt worden. Was
jetzt passiert ist, ist so was von schlimm.” Brunotte glaubt nicht daran, dass bestimmte Jugendliche sich von dem Vorfall beeindrucken lassen. “Obdachlose haben mir erzählt, dass ihnen kurz nach dem 16. Juni angedroht worden ist: Bald brennst du auch.”
Obdachlosen angezündet: Zwei Haftbefehle erlassen
(Tagesspiegel) Frankfurt (Oder) (dpa/bb) — Der in Brand gesetzte Obdachlose von Beeskow (Oder-Spree) war Opfer eines Brandanschlages. Gegen zwei Männer im Alter von
18 und 22 Jahren sei Haftbefehl erlassen worden, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Frankfurt (Oder) am Freitag und bestätigte damit Medienberichte vom selben Tag. Der 35-jährige Obdachlose war am 16. Juni
brennend auf einer Parkbank entdeckt worden. Er wurde lebensgefährlich verletzt. Einer der beiden Beschuldigten hat die Tat gestanden.