Bei den Wahlen zum Potsdamer Studierendenparlament hat die offene
linke liste [oll] einen beeindruckenden Wahlsieg errungen. Der alte AStA
aus Gruen-Alternativer Liste (GAL), Juso Hochschulgruppe, Liberaler
Campus (LiCa) und Linker Campus (LinX) hat nach zwei Semestern der
Untaetigkeit die Quittung bekommen.
Die [oll] hat nun (vorlaeufiges amtliches Endergebnis) 10 der 27 Sitze des
Studierendenparlaments inne. Darauf folgen die Jusos mit 8. Den dritten
Platz (3 Sitze) belegt die neue Gruen-Ueberparteiliche Liste (GUeL; der
PDS-Naehe nachgesagt wird). Von den liberal und rechtskonservativen
Listen erreichte der RCDS zwei Sitze, LiCa und Buendnis fuer Potsdam
jeweils einen. Spektrum — Esoterik Leben! und Die Neue Liste erhielten
ebenfalls je einen Sitz.
Die offene linke liste hat waehrend der letzten Semester die Untaetigkeit
des AStAs in Bezug auf hochschulpolitische Entwicklung heftig kritisiert.
Neben der Tatsache, dass ab naechstem Jahr die Uni-Bibliothek mit nur
noch 1/3 der Gelder auskommen muss, steht auch noch eine
Haushaltssperre an. Im Wahlkampf hat die [oll] sich bemueht, auch auf
die zunehmende Privatisierung der Hochschulen einzugehen.
Waehrend einer Aktion wurde der Zugang zur Mensa mit Seilen und
Ketten erheblich verengt. An den Seilen hingen Schilder mit der Aufschrift
“GATS”, “Numerus Clausus”, “Studiengebuehren”, “Privatisierung”,
“Zulassungstests”, “Credit Point System”. Damit sollte symbolisiert
werden, dass der Zugang zu Hochschulen immer staerker begrenzt wird.
Die dazu verteilten Flyer sind auf der Homepage: www.offenelinkeliste.de
zu finden.
Es bleibt zu hoffen, dass der asta den neuen Schwung nutzen kann, damit
auch aus Potsdam bald wieder Protest- und Erfolgsmeldungen kommen.