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Offener Brief an das Lokal „Cheers“

Mahlow — In einem offe­nen Brief berichtet die Autonome Antifa Tel­tow-Fläming [AATF] darüber, dass in dem Mahlow­er Lokal „Cheers“ seit ger­aumer Zeit örtliche Recht­sex­trem­is­ten in Erschei­n­ung treten, die durch ihre Anwe­sen­heit das Lokal für Men­schen, die nicht in ihr Welt­bild passen, zur Angst­zone machen oder aber durch Bedro­hun­gen dieser begrün­de­ten Angst Nach­druck ver­lei­hen. Auch kam es, wie der Brief doku­men­tiert, schon zu Straftat­en, bei denen das Lokal den Neon­azis als Rück­zugsraum diente. 

Trau­riger Höhep­unkt dieser Aktiv­itäten war der Dezem­ber 2003. Ein Gast wurde von anwe­senden Recht­en mit ras­sis­tis­chen Äußerun­gen belei­digt und danach vor dem Lokal lebens­ge­fährlich ver­let­zt und beraubt. Da sich die Betreiber des Lokals nicht um ihre Gäste zu küm­mern scheinen, wollen wir sie mith­il­fe dieses offe­nen Briefes dazu brin­gen sich ein­deutig zu posi­tion­ieren, besten­falls den Recht­sex­tremen Hausver­bot zu erteilen und ihnen zeigen
das die Dul­dung eines solchen Klien­tels ein ein­deutiges politisches
State­ment ist. 

Tama­ra Levy, Press­esprecherin der Autonomen Antifa Tel­tow-Fläming meint dazu: “Wir wer­den es nicht dulden dass Recht­sex­treme, in Blanken­felde-Mahlow oder ander­swo in Tel­tow-Fläming, Rück­zugsräume haben in denen sie ungestört Straftat­en pla­nen, ihre men­schen­ver­ach­t­ende Pro­pa­gan­da ver­bre­it­en oder ihre “Idole” feiern kön­nen. Sollte der Betreiber sich nicht von seinem Pub­likum dis­tanzieren und dem auch Tat­en fol­gen lassen, muss dieses Lokal als das beze­ich­net wer­den was es ist: eine Nazikneipe!” 

Nach­fol­gend ist der Brief an das Lokal dokumentiert.

Lokal „Cheers“, Luisencenter
Luisen­str. 4
15831 Mahlow 

Sehr geehrter Dame und Herren, 

wieder­holt haben wir fest­stellen müssen, dass Per­so­n­en, die der recht­sex­tremen Szene zuzuord­nen sind und dieses auch durch ihr Erschei­n­ungs­bild offen zu Schau stellen, Ihr Lokal immer wieder als Rück­zugsraum für Gewalt- und Bedro­hungstat­en nutzen sowie dort Feiern abhal­ten. Wir fordern sie mit diesem Brief auf, sich umge­hend von diesem Pub­likum zu dis­tanzieren und den betrof­fe­nen Per­so­n­en Hausver­bot zu erteilen. 

Derzeit dient ihr Lokal Teilen der recht­sex­tremen Szene aus Tel­tow-Fläming als wichtiger Tre­ff­punkt. Am 25.12.2005 war eine Gruppe von Jugendlichen im „Cheers“ als eine größere Gruppe Rechter das Lokal betrat und sie unter Andro­hung von Gewalt auf­forderte das Lokal zu ver­lassen. Eine tätliche Auseinan­der­set­zung wurde ver­hin­dert, da die Gruppe Jugendlich­er das Lokal ver­ließ. Ihnen wurde hin­ter­her gerufen: „Mahlow ist und bleibt Reichshauptstadt“. 

Auch in ihrem Lokal, am 07. Jan­u­ar diesen Jahres, feierten dort 14 Rechte einen Geburt­stag. Gäste, die ihr Lokal zu diesem Zeit­punkt eben­falls besuchen woll­ten, wur­den von den anwe­senden Nazis wiederum unter Andro­hung von Gewalt der Zutritt ver­wehrt. Und am 20. April 2006 feierten hier sechs Recht­sex­trem­is­ten sog­ar den Geburt­stag von Adolf Hitler. 

Zulet­zt waren um die 20 Neon­azis am Abend des 13.05.2006 am Vor­platz des Bahn­hofes Mahlow präsent, die sich dort offen­sichtlich betranken und nichtrechte Men­schen ein­schüchterten. Dabei wurde von ihnen die unmit­tel­bare Umge­bung mit Stick­ern der recht­sex­tremen NPD bek­lebt. Als die Gruppe sich aufzulösen begann, ging ein Großteil von diesen in Ihr Lokal um dort weit­erzufeiern. Vier der Recht­en, die mit dem Auto unter­wegs waren, belei­digten zwei Jugendliche die ger­ade einen NPD-Stick­er ent­fer­n­ten und dro­ht­en ihnen. 

Dies sind bloß die Vor­fälle der let­zten Monate, jedoch ist das Prob­lem schon länger vorhan­den. Trau­riger Höhep­unkt in dieser Auflis­tung ist der Dezem­ber 2003. Damals wurde A. Preiss von Gästen Ihres Lokals ras­sis­tisch belei­digt und danach vor dem Lokal lebens­ge­fährlich ver­let­zt und beraubt. 

Die Konzen­tra­tion recht­sex­tremer Per­so­nen­zusam­men­hänge in Ihrem Lokal ist für uns ein nicht hin­nehm­bar­er Zus­tand. Wir fordern Sie auf, endlich aktiv gegen diese Sit­u­a­tion vorzuge­hen, da wir son­st davon aus­ge­hen müssen, dass Sie diese Klien­tel bewusst ansprechen wollen. Wir sind der Mei­n­ung, und vertreten das auch in aller Öffentlichkeit, dass es ein Skan­dal ist, dass organ­isierte Neon­azis ihr Lokal als Rück­zugsraum und Tre­ff­punkt nutzen. Daher erwarten wir Ihrer­seits eine klare Posi­tion­ierung und eine entsprechende Reak­tion als deut­lich­es Zeichen. 

Mit fre­undlichen Grüßen
Tama­ra Levy

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