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Offener Brief: Für mehr gemeinschaftliches Wohnen in Cottbus

Der offene Brief unter der Über­schrift „Für mehr gemein­schaftlich­es Wohnen in Cot­tbus“ wurde am Dien­stag, 26. April 2022 an den Ober­bürg­er­meis­ter und die stel­lvertre­tende Bürg­er­meis­terin der Stadt übergeben.

Offener Brief

Die Cot­tbusser Stad­ten­twick­lung ist auf eine inno­v­a­tive Zukun­ft aus­gelegt. Im Bere­ich Wohnen ist davon wenig zu merken, kri­tisieren Wohnge­mein­schaften, Haus­pro­jek­te und Bau­grup­pen, die in einem offe­nen Brief an die Stadt mehr Platz für gemein­schaftlich­es Wohnen in Cot­tbus fordern.

Der offene Brief unter der Über­schrift „Für mehr gemein­schaftlich­es Wohnen in Cot­tbus“ wurde am Dien­stag, 26. April 2022 an den Ober­bürg­er­meis­ter, Hol­ger Kelch (CDU), und die stel­lvertre­tende Bürg­er­meis­terin und Lei­t­erin des Geschäfts­bere­ich­es Stad­ten­twick­lung und Bauen, Mari­et­ta Tzschoppe, übergeben.
Anlass zu der Ini­tia­tive sind die online ein­se­hbaren Neubaupro­jek­te von GWC und eG Wohnen, die zeigen, dass aktuell Woh­nun­gen mit nur zwei bis vier Zim­mern neu geschaf­fen wer­den. Beson­ders häu­fig haben diese neuen Woh­nun­gen offene Grun­drisse und sind daher nicht gut für Wohnge­mein­schaften geeignet. Es ist also Woh­nungs­bau für Kern­fam­i­lien, Paare und Sin­gles. Dabei sei der Platz für Wohnge­mein­schaften schon jet­zt eng in der Stadt, kri­tisiert Lau­ra Doyé aus dem Haus­pro­jekt K29 in Schmell­witz: „Studierende wer­den in Cot­tbus vor­wiegend einzeln in zweck­ge­bun­de­nen Wohn­heimen unterge­bracht, was nach Ende des Studi­ums eher zum Wegzug als zum Bleiben ver­leit­et. Gle­ichzeit­ig wur­den eini­gen leg­endären WGs die Mietverträge gekündigt und die Stadt zeigt wenig Inter­esse, uns bei dem Auf­bau eines dauer­haften Wohn­pro­jek­tes zu unter­stützen. Hinzu kom­men die hor­rende gestiege­nen Miet- und Immo­bilien­preise, die das Entste­hen neuer WGs und Wohn­pro­jek­te deut­lich erschweren“.

Unter­stützung find­et die Ini­tia­tive vor­wiegend durch Wohnge­mein­schaften und stu­den­tis­che Wohn­pro­jek­te, aber auch z.B. durch das Mehrgen­er­a­tio­nen­haus Marie-Noack und durch die Bau­gruppe Hoch5.

Dass die Ini­tia­tive von einem bre­it­en gesellschaftlichen Spek­trum getra­gen wird, zeigt deut­lich, dass sich immer mehr Men­schen Wohn­mod­elle wün­schen, die mehr Leben­squal­ität auf begren­zter und bezahlbar­er Wohn­fläche bieten. Die Gründe dafür sind vielfältig und gehen weit über Zweck­ge­mein­schaften und Aus­bil­dungszeit­en hin­aus. Es brauche deshalb neue Konzepte des Zusam­men­lebens, neue Woh­nungsty­polo­gien und auch eine andere Pla­nungskul­tur, fordern die Autor:innen des offe­nen Briefes.

Die Ini­tia­tive zu dem offe­nen Brief ent­stand im Rah­men des europaweit­en Hous­ing Action Days im März, an dem zivilge­sellschaftliche Grup­pen ihre Per­spek­tiv­en auf woh­nungspoli­tis­che Fra­gen ver­han­deln. In Deutsch­land ist der bun­desweite Zusam­men­schluss von Mieter:innen-Initiativen und Recht auf Stadt-Grup­pen seit 2019 aktiv. Die wichtig­ste Forderung des Aktions­bünd­niss­es ist, dass Wohnen ein Grun­drecht ist und durch Mieten keine Gewinne erwirtschaftet werden.

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