6. Mai 2022 · Quelle: Initiative für mehr gemeinschaftliches Wohnen in Cottbus

Offener Brief: Für mehr gemeinschaftliches Wohnen in Cottbus

Anlässlich des Housing Action Days haben Cottbuser Wohngemeinschaften, Hausprojekte und Baugruppen sich gemeinsam in einem offenen Brief an die Stadt gewandt, um mehr Platz für gemeinschaftliches Wohnen in Cottbus einzufordern

Der offene Brief unter der Über­schrift „Für mehr gemein­schaftlich­es Wohnen in Cot­tbus“ wurde am Dien­stag, 26. April 2022 an den Ober­bürg­er­meis­ter und die stel­lvertre­tende Bürg­er­meis­terin der Stadt übergeben.

Offener Brief

Die Cot­tbusser Stad­ten­twick­lung ist auf eine inno­v­a­tive Zukun­ft aus­gelegt. Im Bere­ich Wohnen ist davon wenig zu merken, kri­tisieren Wohnge­mein­schaften, Haus­pro­jek­te und Bau­grup­pen, die in einem offe­nen Brief an die Stadt mehr Platz für gemein­schaftlich­es Wohnen in Cot­tbus fordern.

Der offene Brief unter der Über­schrift „Für mehr gemein­schaftlich­es Wohnen in Cot­tbus“ wurde am Dien­stag, 26. April 2022 an den Ober­bürg­er­meis­ter, Hol­ger Kelch (CDU), und die stel­lvertre­tende Bürg­er­meis­terin und Lei­t­erin des Geschäfts­bere­ich­es Stad­ten­twick­lung und Bauen, Mari­et­ta Tzschoppe, übergeben.
Anlass zu der Ini­tia­tive sind die online ein­se­hbaren Neubaupro­jek­te von GWC und eG Wohnen, die zeigen, dass aktuell Woh­nun­gen mit nur zwei bis vier Zim­mern neu geschaf­fen wer­den. Beson­ders häu­fig haben diese neuen Woh­nun­gen offene Grun­drisse und sind daher nicht gut für Wohnge­mein­schaften geeignet. Es ist also Woh­nungs­bau für Kern­fam­i­lien, Paare und Sin­gles. Dabei sei der Platz für Wohnge­mein­schaften schon jet­zt eng in der Stadt, kri­tisiert Lau­ra Doyé aus dem Haus­pro­jekt K29 in Schmell­witz: „Studierende wer­den in Cot­tbus vor­wiegend einzeln in zweck­ge­bun­de­nen Wohn­heimen unterge­bracht, was nach Ende des Studi­ums eher zum Wegzug als zum Bleiben ver­leit­et. Gle­ichzeit­ig wur­den eini­gen leg­endären WGs die Mietverträge gekündigt und die Stadt zeigt wenig Inter­esse, uns bei dem Auf­bau eines dauer­haften Wohn­pro­jek­tes zu unter­stützen. Hinzu kom­men die hor­rende gestiege­nen Miet- und Immo­bilien­preise, die das Entste­hen neuer WGs und Wohn­pro­jek­te deut­lich erschweren“.

Unter­stützung find­et die Ini­tia­tive vor­wiegend durch Wohnge­mein­schaften und stu­den­tis­che Wohn­pro­jek­te, aber auch z.B. durch das Mehrgen­er­a­tio­nen­haus Marie-Noack und durch die Bau­gruppe Hoch5.

Dass die Ini­tia­tive von einem bre­it­en gesellschaftlichen Spek­trum getra­gen wird, zeigt deut­lich, dass sich immer mehr Men­schen Wohn­mod­elle wün­schen, die mehr Leben­squal­ität auf begren­zter und bezahlbar­er Wohn­fläche bieten. Die Gründe dafür sind vielfältig und gehen weit über Zweck­ge­mein­schaften und Aus­bil­dungszeit­en hin­aus. Es brauche deshalb neue Konzepte des Zusam­men­lebens, neue Woh­nungsty­polo­gien und auch eine andere Pla­nungskul­tur, fordern die Autor:innen des offe­nen Briefes.

Die Ini­tia­tive zu dem offe­nen Brief ent­stand im Rah­men des europaweit­en Hous­ing Action Days im März, an dem zivilge­sellschaftliche Grup­pen ihre Per­spek­tiv­en auf woh­nungspoli­tis­che Fra­gen ver­han­deln. In Deutsch­land ist der bun­desweite Zusam­men­schluss von Mieter:innen-Initiativen und Recht auf Stadt-Grup­pen seit 2019 aktiv. Die wichtig­ste Forderung des Aktions­bünd­niss­es ist, dass Wohnen ein Grun­drecht ist und durch Mieten keine Gewinne erwirtschaftet werden.

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