Seit dem Dezember 2021 kam es in zahlreichen bundesdeutschen (und damit auch ostdeutschen) Städten (wie Potsdam) erneut zu Protesten gegen die sogenannte „Corona-Politik“ des Bundes und der jeweiligen Landesregierungen. An vielen Orten nahmen rechte und rechtsextreme Akteure an den Aktionen und Demonstrationen der Pandemie-Leugner_innen teil oder versuchten anderweitig Einfluss auf diese aus zu üben. Teile der traditionellen Friedensbewegung, der Alternativbewegungen“ oder der Anthroposophie sind durch ihre eigene völkische Tradition und der Kontinuität des Unwillens der Abgrenzung von Nationalsozialismus und rechter-völkischer Bewegung, offen für alte und neue Formen rechtsextremer Politik. Der rechtsoffene Charakter der Proteste macht sich unter Anderem dadurch bemerkbar, dass selbst, wenn keine organisierten Neonazis oder Teile der „neuen Rechten“ die Proteste koordinieren, die Verharmlosung des historischen Nationalsozialismus oder die Geschichtsrelativierung antifaschistischen Widerstands im Nationalsozialismus ebenso zum Hauptbestandteil der Protestartikulation gehörten, wie die Verharmlosung realer (gegenwärtiger) Unterdrückungs- und Herrschaftsverhältnisse. Demnach führten die Maßnahmen im Zusammenhang mit dem Virus sofort entweder „in die Konzentrationslager“ oder in „ein Apartheidssystem“. Das benutzen des „Judensterns“ als eigene Opfer-Inzenierung war/ ist in diesem Zusammenhang nicht nur der geschmackloseste Ausdruck von Teilen der Protestbewegung, sondern eindeutig der Versuch Geschichte zu verdrehen. Eine fundierte Kritik an Maßnahmen im Kontext mit der Pandemie war meist nicht sichtbar präsent.
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