Am 13. Februar 2013 ging das Weblog RE:GUBEN unter der Adresse www.re-guben.de online.
Anlass ist der 14. Todestag des Algeriers Farid Guendoul, der 1999 im brandenburgischen Guben von einer Gruppe Neonazis angegriffen wurde und infolge dessen ums Leben kam. Ein Jahr lang wird das Weblog Autorinnen und Autoren aus Journalismus, Politik und Wissenschaft sowie anderen Menschen, die etwas zu Guben zu sagen haben, Raum für Texte, Bilder und Videos geben.
RE:GUBEN will nachfragen, welche Spuren der Tod von Farid Guendoul hinterlassen hat und was sich seitdem in Guben getan hat. Das Weblog wird zurückblicken und Informationen zur Tat und ihrer juristischen Aufarbeitung liefern, es wird unter anderem Interviews mit heutigen Akteuren veröffentlichen und es will zu Diskussionen darüber anregen, wie Gedenken gestaltet werden kann.
Der 28jährige Farid Guendoul starb in der Nacht des 13. Februar 1999 in Guben, nachdem er auf der Flucht vor den Angreifern die Glasscheibe eines Hauseingangs eingetreten und sich die Beinschlagader verletzt hatte. Innerhalb weniger Minuten verblutete er im Treppenflur. Die Tat fiel in die Zeit eines Wandels im öffentlichen Diskurs über Neonazis. Das Gerichtsverfahren wurde von einem hohen Medieninteresse begleitet.
Acht Täter wurden wegen fahrlässiger Tötung schuldig gesprochen und erhielten Strafen zwischen drei Jahren Haft und einer richterlichen Verwarnung. Der Bundesgerichtshof wertete die Tat später als versuchte Körperverletzung mit Todesfolge.
Zu erreichen ist das Weblog unter der Internetadresse: www.re-guben.de. Das Projekt wird unterstützt durch die Rosa-Luxemburg-Stiftung, Referat für Neonazismus und Strukturen/Ideologien der Ungleichwertigkeit und das Demokratische JugendFORUM Brandenburg (DJB e.V.).