ORANIENBURG — Zahlreiche Angehörige von Häftlingen, die am Attentat auf Adolf Hitler am 20. Juli 1944 beteiligt waren, wohnten gestern der Einweihung einer Gedenktafel zur Erinnerung an diesen Umsturzversuch in der
Gedenkstätte Sachsenhausen bei. Dies sei ein “Höhepunkt der Aktivitäten der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten”, betonte Stiftungsdirektor Günter Morsch, der darauf verwies, dass im Herbst diesen Jahres eine neue
Ausstellung eröffnet wird, in der “auch die Erinnerung an das Schicksal dieser relativ kleinen, aber bedeutsamen und unvergessenen Häftlingsgruppe einen dauerhaften Platz” finden soll.
Aktuellen Forschungen zufolge waren es mehr als 200 Männer und auch Frauen, die wegen ihres Einsatzes bei dem Umsturzversuch in Sachsenhausen inhaftiert wurden oder als sogenannte “Sippenhäftlinge”, darunter Angehörige des
Attentäters Claus Graf Schenk von Stauffenberg, in das KZ verschleppt worden
waren.
“Opfer aus Überzeugung” nannte Brandenburgs Innenminister Jörg Schönbohm jene Widerständler, von denen einige, darunter Randolph von Breidbach, Hans von Dohnányi und Siegfried Wagner, das KZ Sachsenhausen nicht überlebten.
Der Enkel Wagners, Klaus Zehe, enthüllte die Stele, die von dem Bildhauer Christian Roehl geschaffen worden ist. Finanziert wurde dieses Gedenkmonument von der “Stiftung 20. Juli 1944”, die sich seit 55 Jahren bemüht, durch gezielte öffentlichkeitswirksame Arbeit das Gedenken an diesen Widerstand zu bewahren.