Seelow (ddp-lbg). Das russisch-orthodoxe Kreuz in der Gedenkstätte Seelower
Höhen am Oderbruch ist geschändet worden. Unbekannte brachen einen
Querbalken des Holzkreuzes ab, sagte ein Mitarbeiter des Museums am Freitag
auf ddp-Anfrage. Zudem seien Blumen auf dem sowjetischen Ehrenfriedhof
ausgerissen und ein Relief gewaltsam entfernt worden. Die Gedenkstätte habe
nach dem am Donnerstag entdeckten Vorfall Anzeige erstattet.
Hinweise auf mögliche Täter gibt es bisher nicht, sagte eine
Polizeisprecherin. Nach ihren Angaben werde wegen gemeinschädlicher
Sachbeschädigung ermittelt.
Das rund 2,50 Meter hohe Holzkreuz war erst vor drei Wochen durch den
russisch-orthodoxen Metropoliten German von Wolgograd und Kamyschin gesegnet
worden. Es steht am Fuße des sowjetischen Soldatendenkmals von 1945, das
ebenso wie die 1972 eröffnete und nach der Wende umgestaltete Gedenkstätte
an die letzte große Feldschlacht des Zweiten Weltkriegs erinnert. Im April
1945 waren vor den Seelower Höhen schätzungsweise mehr als 100 000 Soldaten
und Zivilisten ums Leben gekommen.