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Pässe begrenzt auf zwei Jahre

Fam­i­lie Bay­er dro­ht das Opfer ein­er Ver­wal­tungsposse zu wer­den. Zwar
hat­te das Oberver­wal­tungs­gericht Anfang Juli entsch­ieden, dass die aus
Kasach­stan stam­mende und in Neu­rup­pin lebende Fam­i­lie nicht abgeschoben
wer­den darf. Ivan und Ella Bay­er, die bei­de Arbeit haben, sowie die
Töchter Nathalie und Alexan­dra gel­ten als “Sta­tus-Deutsche” und nicht
als Aus­län­der (die MAZ berichtete). Den­noch erhiel­ten sie ihre deutschen
Pässe nicht zurück. 

Diese gal­ten zwar bis 2006, doch mussten Ivan und Ella Bay­er die
Doku­mente bei der Melde­be­hörde im Neu­rup­pin­er Rathaus abgeben.
Stattdessen erhiel­ten sie jet­zt vom Kreis ihre alten kasachis­chen Pässe
zurück — mit dem Zusatz, dass sie nur zwei Jahre gültig sind. “Das ist
doch eine Frech­heit”, empört sich Ross­wi­eta Funk. Die Neuruppiner
CDU-Frau küm­mert sich seit Jahren um die Fam­i­lie und hat die
Unter­schrifte­nak­tion mitini­ti­iert, bei der sich über 5000 Leute gegen
die vom Kreis ange­dro­hte Ausweisung der Fam­i­lie aussprachen. 

Auch Jörg von Frey­mann, Anwalt der Fam­i­lie Bay­er, ist erstaunt.
Behan­delt der Kreis die Fam­i­lie damit doch als Aus­län­der, obwohl das
Gericht die Bay­ers zu “Sta­tus-Deutschen” erk­lärt hat. Von Frey­mann hat
deshalb erst ein­mal einen anderen Weg ver­sucht und Mitte August bei der
Melde­be­hörde im Neu­rup­pin­er Rathaus die Rück­gabe der deutschen Pässe für
Fam­i­lie Bay­er beantragt. Was kam, war eine Ablehnung. Die Pässe seien
laut Ver­wal­tungsvorschrift for­mal erloschen. Und das kön­nte nicht
rück­gängig gemacht wer­den, auch wenn das Oberver­wal­tungs­gericht anderer
Mei­n­ung sei, hieß es. Jedoch will sich das Rathaus nochmals mit dem
Innen­min­is­teri­um ver­ständi­gen. Was dabei rauskommt, ist offen. Neue
deutsche Pässe kön­nen Ivan und Ella Bay­er jeden­falls nicht beantragen.
Das geht nur bei der ersten Ein­reise nach Deutsch­land als Spätaussiedler. 

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