Potsdam — Die Fraktionen von SPD, CDU und der oppositionellen PDS im Landtag
sind sich offenbar weitgehend einig darin, ihren Umgang mit der
rechtsextremen DVU zu verändern. Die Ausgrenzung der vergangenen
Legislaturperiode soll einer kritischen Beschäftigung mit der Partei
weichen. Dadurch solle einer breiten Öffentlichkeit deutlich gemacht werden,
daß die DVU rassistisches Gedankengut vertrete, betonen die
Fraktionsvorsitzenden von SPD und CDU, Günter Baaske und Thomas Lunacek,
sowie PDS-Landeschef und Landtagsabgeordneter Ralf Christoffers. Die DVU
solle es 2009 nicht ein drittes Mal in den Landtag schaffen. Bisher hatten
die Parlamentarischen Geschäftsführer von SPD und CDU regelmäßig alle
DVU-Anträge zurückgewiesen und eine Debatte darüber verweigert.
Bei der Landtagswahl am 19. September hatte die DVU 6,1 Prozent der Stimmen
und damit sechs Mandate erhalten. “Es handelt sich um eine extremistische
Partei, die Ressentiments gegen Ausländer schürt und populistische Anträge
mit geringer Substanz einbringt”, stellte Lunacek fest. Darauf werde in
Zukunft “inhaltlich besser” reagiert. Baaske nannte die Vertreter der DVU
“Nazis und Wölfe im Schafspelz”. Es handle sich um eine
“NSDAP-Nachfolge-Partei”, die den Faschismus wieder hoffähig machen, die
Demokratie abschaffen und die Diktatur einführen wolle.