Grüße des Bürgermeisters und der Veteranen des „Großen Vaterländischen Krieges” aus Novosibirsk überbracht.
Im gefüllten, etwas zu eng gewordenen Konzertraum des Jugendtreffs Dosto in
Bernau fand am 27.April 2005 eine spannende und informative Veranstaltung mit
einer ehemaligen Partisanenkämpferin statt. Sofia Timofejewna Domant
berichtete sichtlich bewegt von ihren Erinnerungen an den Zweiten Weltkrieg,
vom faschistischen deutschen Besatzungsterror und ihren Kämpfen in der
Partisaneneinheit.
Viele Fragen der Jugendlichen musste Sofia Timofejewna während des mehr als
zweistündigen Gesprächs im Jugendtreff beantworten. Einige der Zuhörer sind
heute genauso alt wie Frau Domant im Jahr 1941 war, als sie mit 16 Jahren
gezwungen wurde mit der Waffe in der Hand ihr Leben zu verteidigen. Alles war
im Jugendtreff von Interesse: das allgemeine Leben als Partisanin, die
Schwierigkeiten vieler Überlebender zwischen „deutsch” und „faschistisch”
unterscheiden zu lernen, die Erfahrung mit der Waffe zu kämpfen und einen
Umgang damit zu finden getötet zu haben, Hunger zu erleben und die Freude in
der Partisaneneinheit über jede gelungene Aktion.
Sofia Timofejewna betonte wiederholt ihren Wunsch und ihre Hoffnung, dass
allen ihr nachfolgenden Generationen diese Erfahrungen von Krieg, Zerstörung
und Hunger erspart bleiben.
Frau Domant überbrachte herzliche Grüße von den Veteraninnen und Veteranen
der Roten Armee ihrer Heimatstadt Novosibirsk und dem Bürgermeister der
Stadt Novosibirsk W.F. Gorodezki nach Bernau. Sie wünschte den
antifaschistischen jungen Menschen in Deutschland Erfolg in ihrem wichtigen
gesellschaftlichen Engagement und Glück und Zufriedenheit im persönlichen
Leben.
Im Anschluss erlebte Frau Timofejewna den Aufmarsch rechtsextremistischer
Kameradschaften in Bernau. Erschrocken und gefasst zugleich nahm sie zur
Kenntnis, welches Gesicht Neofaschismus in Bernau annehmen kann. Sie
erkundigte sich nach dem Organisierungsgrad, den politischen Absichten, der
Struktur und der Bewaffnung rechtsextremistischer Gruppen in Deutschland.
Danach bekräftigte sie ihre Wünsche, dass die antifaschistischen Bemühungen
aller friedliebenden Deutschen erfolgreich sein mögen.