Heute früh haben gemeinsam mit Vertretern der Bürgerinitiativen
FREIeHEIDe (Brandenburg) und Freier Himmel (Mecklenburg/Vorpommern) am
Stamm eines defekten Windrades in der Nähe der A 24-Autobahnabfahrt
Neuruppin/Süd in 18 Meter Höhe die Losung “PDS: Kein Bombodrom”
angeklebt. Die 80 cm hohen Lettern sind weithin sichtbar und sollen, so
Lothar Bisky, darauf aufmerksam machen, dass “die Bundesregierung
kommende Woche nicht nur eine sich entwickelnde Tourismusregion im
Brandenburgischen gefährden, sondern den Weg für Angriffsübungen der
Bundeswehr und auch der NATO frei machen will”. Damit werde in
Brandenburg der größte Angriffstiefflugübungsplatz in Europa
installiert, was nichts mehr mit Landesverteidigung zu tun habe.
Die PDS erhofft sich u. a. von ihrer Aktion, die die anhaltenden
Proteste der Bürgerinitiativen öffentlichkeitswirksam unterstützen soll,
dass der Druck auf die Bundesregierung wächst, von ihrem Plan Abstand zu
nehmen. Gleichzeitig fordert sie die Mitglieder der
Bündnis-Grünen-Partei auf, entsprechend deren Beschluss auf der
Bundesdelegiertenkonferenz in Cottbus, Druck auf ihre Bundesminister
auszuüben, dass diese sich vehement gegen das Bombodrom einsetzen
sollen.
Auf völliges Unverständnis stößt, so Kirsten Tackmann, (engagiert
für die FREIeHEIDe), dass Politiker, wie Bundesverkehrsminister, Manfred
Stolpe, oder der Brandenburgische Ministerpräsident, Matthias Platzeck,
die jetzt für die militärische (Angriffsflüge in 150 Meter Höhe übende)
Nutzung der Kyritz-Ruppiner Heide eintreten, sich in der Vergangenheit
mehrfach den Protestdemonstrationen angeschlossen hatten. Außerdem, so
Bisky, würde mit einer Entscheidung pro Bombodrom der mehr als
10-jährige Protest der Bürgerinnen und Bürger ignoriert. Dies trage zur
Politikverdrossenheit bei.