Magdeburg.
Die PDS verlangt eine weitere Aufklärung darüber, wie ein interner Vermerk des Landeskriminalamtes auf eine rechtsextremistische Internetseite gelangen konnte. Die Antwort von Innenminister Klaus Jeziorsky (CDU) auf eine parlamentarische Anfrage sei unzureichend, sagte PDS-Innenexperte Matthias Gärtner gestern in Magdeburg. “Die Geschichte ist damit nicht vom Tisch”. Die PDS werde im Innenausschuss des Landtages weiter umfassende Aufklärung fordern. In der schriftlichen Antwort auf die PDS-Anfrage erklärte Jeziorsky, der fragliche Vermerk beziehe sich auf ein schwebendes Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft Halle. Diese ermittelt gegen mehrere Dutzend mutmaßliche Neonazis wegen Verstoßes gegen das Vereinsgesetz. “Da es sich um ein laufendes Verfahren handelt auch soweit die Veröffentlichung im Internet betroffen ist , wird durch die Landesregierung keine weitere Stellungnahme abgegeben.” In dem Vermerk ist unter anderem erwähnt, dass ein Brandenburger Neonazi als Informant des Brandenburger Landeskriminalamtes tätig gewesen sein soll. Der Mann soll auch nach dem Verbot der Neonazi-Organisation “Blood &Honour (“Blut und Ehre”) für diese aktiv gewesen sein, weshalb er zu dem Personenkreis gehört, gegen den die Staatsanwaltschaft Halle seit längerem ermittelt. In seiner Antwort auf die Anfrage ergänzte Innenminister Jeziorsky, die Landesregierung könne ausschließen, dass in Sachsen-Anhalt V‑Leute des Landeskriminalamtes in der Neonazi-Szene selbst Straftaten begehen oder zu solchen aufrufen.
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