Frankfurt (Oder) (ddp-lbg). Die Europa-Universität Frankfurt (Oder) startet ein Forschungsprojekt zur rechtsextremen Szene. In dem zum Semesterbeginn beginnenden dreijährigen Vorhaben wird untersucht, wie rechtsradikale Gruppen auf staatliche Repression reagieren, kündigte die Viadrina an. Die Ursachen für die Entstehung rechtsradikaler Bewegungen und Parteien in westlichen Ländern seien inzwischen vielfältig erforscht, sagte Politik-Professor Michael Minkenberg. Dagegen seien die Wirkungen des Drucks auf diese Gruppen bisher kaum untersucht worden.Die zentrale Frage des Projekts sei, wie Rechtsradikale auf Repression reagieren, erläuterte der Professor. Es sei zu erforschen, ob es in der Szene «Lernerfolge» oder aber andere Effekte gibt, die die Wirkungen von Repressionen zunichte machen oder gar umkehren. Die Wissenschaftler wollen dazu rechtsradikale Gruppen in ost- und westdeutschen Städten unter die Lupe nehmen sowie statistisches Material zur Entwicklung von Gewalt und Militanz nach Vereinsverboten in den 90er Jahren auswerten.Das Vorhaben ist eines von 17 Einzelprojekten in einem bundesweiten Uni-Forschungsverbund, der sich mit der «Stärkung von Integrationspotenzialen einer modernen Gesellschaft» befasst. Das Bundesbildungsministerium unterstützt das Projekt mit 220 000 Euro.
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