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PEGIDA distanziert sich von BraMM – AG Antifa ruft weiter zu Protesten auf

Nach­dem sowohl die Märkische All­ge­meine Zeitung als auch die AG Antifa BRB in der ver­gan­genen Woche auf den poli­tis­chen Hin­ter­grund der Organisator_innen der BraMM aufmerk­sam macht­en, erfol­gte zeit­nah die Reak­tion der Gruppe. Sie ver­wies darauf, dass die Anmelder der Spaziergänge zwar Mit­glieder bei den Repub­likan­ern seien, aber alle Per­so­n­en im Organ­i­sa­tion­steam als Pri­vat­per­so­n­en han­deln. Fraglich bleibt hier­bei nur, warum dann ger­ade die bei­den Mit­glieder ein­er recht­skon­ser­v­a­tiv­en Partei als Anmelder und V.i.S.d.P auf der Inter­net- und Face­bookpräsenz her­hal­ten mu?ssen. Die Ursache scheint im Per­sonal­man­gel inner­halb der BraMM zu liegen, denn sie suchen hän­derin­gend nach möglichen Ordner_innen fu?r kom­menden Mon­tag, wie ein Beitrag auf Face­book zeigt (siehe Bild).

BraMM mobilsiert via Facebook
BraMM mobilsiert via Facebook

Mit­tler­weile haben auch die PEGI­DA-Organ­isator_in­nen in Dres­den von ihrem Ableger im Land Bran­den­burg Wind bekom­men. Nach aktuellen Erken­nt­nis­sen dis­tanziert sich PEGIDA von [2]. Die Vor­sitzende Kathrin Oer­tel äußerte sich wie fol­gt: „Pegi­da ist und bleibt ein Dres­d­ner Orig­i­nal. Wir wer­den gegen jeden Trit­tbret­tfahrer vorge­hen, der uns und unser 19-Punk­te-Pro­gramm instru­men­tal­isiert, beispiel­sweise die NPD oder die Repub­likan­er in Brandenburg.“[3]. Welche Schritte jedoch von ihr gegen die Funk­tionäre der Partei Die Repub­likan­er unter­nom­men wer­den ist bish­er unklar. Diese Stel­lung­nahme der PEGIDA wird am kom­menden Mon­tag, den 26. Jan­u­ar, sicher­lich dazu beitra­gen, dass zahlre­iche poten­tielle Teilnehmer_innen dem Spazier­gang der BraMM fern­bleiben. Die Dis­tanzierung von PEGI­DA-Ablegern ist nicht auf die BraMM beschränkt, son­dern bet­rifft beispiel­sweise auch die LEGIDA in Leipzig. Offiziell wird zwar angegeben, LEGIDA hätte sich nicht zum 19-Punk­te-Pro­gramm bekan­nt, aber die Ursache ist eher in den gewalt­täti­gen Auseinan­der­set­zun­gen am ver­gan­genen Mittwoch zu suchen [4]. Eine Gruppe von Hooli­gans attack­ierte Journalist_innen und zer­störte dabei zum Teil ihr Equip­ment. Hier wird deut­lich, dass es ein schmaler Grad ist, zwis­chen der Het­ze gegen die soge­nan­nte „Lu?genpresse“ und Über­grif­f­en auf sie. Durch solche und weit­ere Parolen wird ein Kli­ma erzeugt in dem sich gewaltaffine Per­so­n­en in ihren Ansicht­en bestärkt fu?hlen und dementsprechend handeln.
Weit­er­hin ist mit ein­er regen Teil­nahme von regionalen und u?berregionalen NPD-Struk­turen und anderen neon­azis­tis­chen Grup­pierun­gen zu rech­nen. Diese ver­sucht­en bere­its in der Ver­gan­gen­heit PEGIDA und die lokalen Ableger fu?r ihre Ziele zu instru­men­tal­isieren. Seit kurzem ruft auch die neon­azis­tis­che Gruppe „Ein Licht fu?r Deutsch­land gegen Über­frem­dung“ zur Teil­nahme am kom­menden Mon­tag auf (siehe Bild).
Ein Licht fu?r Deutschland
Diese nahm an zahlre­ichen ein­deutig neon­azis­tis­chen Ver­anstal­tun­gen im gesamten Bun­des­ge­bi­et teil, so unter anderem bei einem unangemelde­ten Fack­el­marsch in Gransee zum Volk­strauertag 2014. Fu?hrender Kopf scheint M. Eminger zu sein. Er und sein im NSU Prozess angeklagter Zwill­ings­brud­er sind keine unbekan­nten in der regionalen und u?berregionalen Neonaziszene.
Wer sich dem Spazier­gang am kom­menden Mon­tag anschließt, muss sich bewusst sein das er gemein­sam mit gewalt­bere­it­en Neon­azis und Rassist_innen auf die Straße geht.
AG Antifa ruft weit­er zu Protesten auf
Mit­tler­weile hat sich in Bran­den­burg an der Hav­el ein bre­ites Bu?ndnis unter Federfu?hrung der Koor­dinierungs­gruppe fu?r Tol­er­anz und Demokratie gebildet. Gemein­sam rufen Parteien und Ini­tia­tiv­en zu ein­er Kundge­bung am 26. Jan­u­ar ab 18:30 Uhr auf dem Neustädtis­chen Markt auf. Es wird mit bis zu 500 Teilnehmer_innen gerech­net. Das Mot­to lautet „Fu?r ein buntes und weltof­fenes Bran­den­burg an der Havel“.
Die AG Antifa BRB unterstu?tzt die Kundge­bung und weist jedoch zusät­zlich darauf hin, dass der Protest nicht auf den Auf­tak­tort des Spazier­gangs beschränkt bleiben darf. Die Route ver­läuft vom Neustädtis­chen Markt u?ber die Ste­in­straße zum Trauer­berg und es ergibt sich somit genug Raum fu?r friedlichen und kreativ­en Protest am Rande der Strecke.
Entschlossen gegen Ras­sis­mus und Islamfeindlichkeit!
AG Antifa BRB
1 Face­book­seite von BraMM
2 MAZ, 20. Jan­u­ar 2015
3 MAZ, 20. Jan­u­ar 2015
4 MAZ, 23. Jan­u­ar 2015
5 Face­book­seite von “Ein Licht für Deutsch­land gegen Überfremdung”

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