(Ravensbrückblätter)Den „Perspektiven antifaschistischer Gedenkarbeit“ widmet sich eine Tagung vom 17. bis 19. Juni in Potsdam. Wenige Wochen nach den 60. Jahrestagen der Befreiung der Konzentrationslager soll es im Lichte dieser Ereignisse unter anderem darum gehen, wie im Sinne der ehemaligen Häftlinge Erinnerungspolitik gestaltet werden kann, wenn diese ihre Interessen nicht mehr wie bisher vertreten können. Dies soll zusammen mit Überlebenden diskutiert werden. Ein wichtiges Anliegen ist zudem die Vernetzung von Personen und Organisationen, die sich mit Erinnerungspolitik sowie der Arbeit und Ausrichtung von KZ-Gedenkstätten befassen. Organisiert wird die dreitägige Veranstaltung von der Lagergemeinschaft Ravensbrück/Freundeskreis e. V. und den FreundInnen des Sachsenhausenkomitees.
Die Tagung beginnt am Freitag mit der Berüßung und der einer Podiumsdiskussion zum Thema „Erinnern heute – Plädoyer gegen die Egalisierung zum Opfer“. Hier soll nach der gesellschaftlichen Situation und ihrer Politik mit der Vergangenheit in der Gegenwart gefragt werden. Am Samstag steht die Frage, wie die Zukunft des Erinnerns aussehen kann, im Mittelpunkt. Dazu sind ehemalige Konzentrationslager-Häftlinge aus Polen, Frankreich und Deutschland eingeladen. In Arbeitsgruppen soll es unter anderem um die Frage des Vermächtnisses sowie der Zusammenarbeit mit den Gedenkstätten gehen. Zum Abschluss der Tagung am Sonntag widmet sich eine Podiumsdiskussion mit Vertreterinnen und Vertretern verschiedener Lagergemeinschaften, dem Zentralrat der Juden in Deutschland und dem Zentralrat der Sinti und Roma der Zukunft der Opferverbände.
Die Tagung findet in der Fachhochschule Potsdam, Friedrich-Ebert-Str. 6 statt. Der Teilnahmebeitrag beträgt ohne Unterkunft inklusive Verpflegung 35, ermäßigt 25 Euro. Es stehen in begrenzter Zahl Plätze in einer Jugendherberge zur Verfügung. Verbindliche Anmeldung schriftlich an: Tagung, c/o ravensbrückblätter, Postfach 360349, 10973 Berlin oder per E‑Mail unter antifa_gedenken@web.de.
Spenden unter dem Stichwort „Tagung“ werden auf das Konto 219674701 der Lagergemeinschaft Ravensbrück, BLZ 60010070 erbeten.
Programmentwurf
17.6.2005 – 19.06.2005
Freitagabend 17.6.2005
Günter Jacob (angefragt)
Boris Buden (zugesagt)
Erinnern heute –Plädoyer gegen eine Egalisierung zum Opfer“
Samstag, 18.6.2005
9.00 – 12.30
„Wie kann die Zukunft des Erinnerns aussehen?“ – Wünsche und Visionen der Überlebenden
Ludwig Baumann , Esther Bejarano, Fritz Bringmann, Annette Chalut, Peter Gingold,
Kurt Julius Goldstein, Adam König, Lore Krüger, Kazimierz Smolen, Karl Stenzel (alle angefragt) Moderation: N.N.
12.30 – 13.30 Mittagspause
14.30 –16.00 Arbeitsgruppen
1. Motivation für die gedenkpolitische Arbeit
2. Frage des Vermächtnisses
3. Zusammenarbeit mit den Gedenkstätten
16.30 – 18.00 Uhr
Deutsche Gedenkpolitik und Europa
Abendveranstaltung:
Swing – Jugend (Günther Discher, Mitglied der Swing – Jugend, Überlebender des Jugendkonzentrationslagers Moringen)
Sonntag, 20. Juni 2005
10.00 Uhr bis 11.30 Uhr
Zukunft der Opferverbände
Podiumsdiskussion mit Vertretern unterschiedlicher Organisationen
12 – 13.30 Uhr
Wie kann eine Vernetzung der Organisationen aussehen?
Das Programm ist vorläufig.