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Pfarrer kommt nicht vor Gericht

(04.09.) ORANIENBURG. Der durch das Kirchenasyl von Schwante zum Jahreswechsel
bekan­nt gewor­dene Pfar­rer Johannes Köl­bel wird nicht vor Gericht gestellt.
Das Ermit­tlungsver­fahren wegen Bei­hil­fe zum uner­laubten Aufen­thalt von
Aus­län­dern und der Gewährung von Kirchenasyl für den Viet­name­sen Xuan Khang
Ha und seinen fün­fjähri­gen Sohn sei von der Staat­san­waltschaft Neuruppin
eingestellt wor­den, teilte Köl­bel am Mittwoch in Schwante bei Oranienburg
(Ober­hav­el) mit. Die Staat­san­waltschaft habe die “christlich-human­itäre
Moti­va­tion” berück­sichtigt und damit die Gewis­sensentschei­dung Kölbels
anerkannt. 

Der Fall hat­te mehrfach bun­desweit Auf­se­hen erregt. Im Herb­st 2002 war der
1988 erst­mals als DDR-Ver­tragsar­beit­er nach Deutsch­land ein­gereiste Xuan
Khang Ha bei einem Besuch der Aus­län­der­be­hörde festgenom­men und ohne seinen
Sohn zur Abschiebung nach Frank­furt am Main gebracht wor­den. Das
Ver­wal­tungs­gericht Pots­dam unter­sagte jedoch die getren­nte Abschiebung. Von
Anfang Novem­ber bis Mitte Jan­u­ar 2003 befan­den sich Vater und Sohn im
Kirchenasyl in Schwante, das mit ein­er weit­eren Dul­dung been­det wurde. Kurz
vor der für den 7. Jan­u­ar geplanten Abschiebung der Viet­name­sen wurde das
Pfar­rhaus in Schwante von der Polizei ohne Erfolg durch­sucht, damit wurde
erst­mals in Bran­den­burg ein Kirchenasyl gebrochen.

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