Bundeswehr/Demonstration
Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) hat von Bundesverteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) gefordert, auf eine militärische Nutzung der Kyritz-Ruppiner-Heide zu verzichten.
Beim 15. Ostermarsch in Fretzdorf (Ostprignitz-Ruppin) sagte Platzeck am Sonntag, das so genannte Bombodom sei “längst ein Symbol für die Blockade der Zukunftschancen einer gebeutelten Region geworden”. Schon jetzt hätten zahlreiche notwendige Investitionen wegen der unklaren Rechtslage nicht getätigt werden können. Der Bund solle daher auf weitere juristische Auseinandersetzungen verzichten.
Nach den Worten Platzecks würden Tiefflüge und Bombenabwürfe die bisherigen Investitionen in der Region entwerten und 15.000 Arbeitsplätze gefährden. Die Luftwaffe will den rund 12.000 Hektar großen früheren sowjetischen Truppenübungsplatz für rund 1700 Einsätze pro Jahr nutzen. Darum wird seit 1992 vor Gericht gestritten.
An dem Protestmarsch am Ostersonntag gegen das “Bombodrom” beteiligten sich etwa 10.000 Menschen. Zum Auftakt der 104. Protestwanderung sprach der Theologe Eugen Drewermann. Die Aktionen gegen den geplanten Bombenabwurfplatz in der Kyritz-Ruppiner Heide finden seit 15 Jahren statt. Die Landesregierungen von Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern unterstützen den Protest der Bürgerinitiativen.