POTSDAM (mak) Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) legt Wert auf die Feststellung, dass er am nationalen Gedenktag für die Opfer des Holocaust festhält. Er regt aber an, dass über diesen 27. Januar hinaus nach neuen Wegen gesucht werden soll, die Erinnerung an die Gräueltaten der Nationalsozialisten wach zu halten. Vor 60 Jahren, am 27. Janaur 1945, hatte die Rote Armee das Vernichtungslager Auschwitz befreit. Platzeck hatte in der Debatte zum 60. Jahrestag des Kriegsendes im Landtag die Frage aufgeworfen, ob dieser Gedenktag noch angemessen sei, um nachfolgende Generationen über die NS-Untaten aufzuklären. “Ich glaube, wir sollten die Frage ernst nehmen, ob der Gedenktag 27. Januar nicht der Gefahr unterliegt, ein allzu fernes Datum zu sein, ein Datum in einem anderen Land”, hatte Platzeck gesagt und dann gefragt: “Besteht nicht die Gefahr, dass wir uns, wenn wir diesen Gedenktag begehen, zumindest indirekt auf die Seite der Siegermächte, vielleicht sogar auf die Seite der Opfer stellen?” Diese Bedenken wären aber nur berechtigt, wenn mit jenem Gedenken tatsächlich von deutscher Täterschaft abgelenkt werden solle. Das sei aber seiner Meinung nach nicht der Fall, so Platzeck. Gleichzeitig brachte er andere mögliche Gedenktage ins Gespräch, wie zum Beispiel den 20. Januar 1942, als auf der Wannsee-Konferenz die systematische Ermordung der €päischen Juden beschlossen worden war.
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