(MAZ, 1.9.) Unbekannte haben in der Nacht zum Sonnabend in den Regionen Neuruppin, Rheinsberg und Wittstock und bis nach Mecklenburg hinein mehrere dutzend Ortseingangs- und ‑ausgangsschilder überklebt. Statt der Ortsnamen und dem Hinweis auf die nächste Siedlung prangten ab Sonnabend dort Schilder: “Für eine Freie Heide. Gemeinsam Bombodrom verhindern”, aufgemacht nach Art von normalen Ortseingangsschildern.
Die Polizei nahm Anzeige gegen Unbekannt auf. “Der Inhalt der Plakate ist strafrechtlich nicht relevant”, sagte Polizeihauptkommissar Alexander Gehl der MAZ. Ermittelt werde deshalb wegen Sachbeschädigung.
Mit ihrer Aktion haben die Freie-Heide-Sympathisanten das Straßenverkehrsamt zu einem Sondereinsatz am Wochenende verdonnert. Die Einsatzkräfte versuchten zunächst, die Klebefolien abzuziehen, was vielfach nicht gelang. Um Autofahrer trotzdem auf die Einfahrt in eine geschlossene Ortschaft hinzuweisen, stellten Mitarbeiter der Behörde zahlreiche Tempo-50-Schilder direkt vor den überklebten Ortseingangsschildern auf.
Die Bürgeriniatiative “Freie Heide” hat gestern die Verantwortung für die Schilderaktion von sich gewiesen. “Damit haben wir nichts zu tun. Wir wurden selbst davon überrascht”, sagte Sprecher Benedikt Schirge auf Anfrage der MAZ. Er begrüße zwar prinzipiell jede Aktion, die auf das Anliegen der BI hinweise, könne das Überkleben der Schilder aber nicht gutheißen. Schirges Empörung hielt sich in Grenzen: “Wenn die Bundeswehr einfach 35 Hektar Landschaft entpflanzt, finde ich das viel schlimmer.” kat