INFORIOT Mit neuen Flugblättern wirbt die Brandenburger NPD derzeit um neue SympathisantInnen. Wenig überraschend dabei: Die Nazipartei setzt bei ihrer Propaganda auf primitiven Rassismus und scheut es nicht, die Wahrheit völlig zu verdrehen, damit diese irgendwie ins eigene völkische (Parteislang: „lebensrichtige“) Weltbild gepresst werden kann.
In der Januar-Ausgabe des NPD-Regionalblättchens „Oderland Stimme“ findet sich beispielsweise ein Artikel, der sensationslüstern überschrieben ist: „Achtung! Osteuropäischer Katzenklau“. Autorin Antje Kottusch fragt: „Ist Ihnen die Zunahme vermißter Katzen aufgefallen?“ Eigentlich nicht, werden viele LeserInnen denken, doch für die NPD scheint der Rückgang der Brandenburger Katzenpopulation ein augenfälliger Fakt zu sein.
Wer soll dahinter stecken? Natürlich! „Ausländer.“ Es gebe nämlich in Polen eine Katzenmafia, die mit Transportautos nach Deutschland fahren würde, um dort die Tiere heimlich von den Straßen zu fangen. Denen würden dann „die Pfoten abgehauen“ und sie würden „bei lebendigem Leib gehäutet“. Eine namenlose Tierheimsprecherin wird zitiert, die wissen will, dass diese Katzenmafia aus den Fellen der Tiere Rheumadecken herstelle.
Woher hat die NPD diese Informationen? Einmal goggeln hilft. Ausgerechnet die Bild-Zeitung hat das Thema vorgegeben. Mit einer quellenfreien Boulevard-Räuberpistole lieferte das Springerblatt der NPD nicht nur die exakten Daten über das Vorgehen der vermeintlichen Mafia, sondern auch das angebliche Zitat der namenlosen Tierheimsprecherin.
Einzige Kreativleistung von NPD-Autorin Kottusch beim Abpinseln des Textes: Die Behauptung, dass die Mafia aus Polen komme und nur wegen der EU-Osterweiterung zu ihren Untaten schreite – davon steht im Bild-Artikel nämlich nichts. Im Übrigen befasst sich der Bild-Text mit Berlin und nicht mit Brandenburg und er ist mitnichten aktuell, sondern glatte vier Jahre alt.
Schon einmal wurde von Inforiot übrigens auf die dreisten rassistischen Lügen der Brandenburger NPD in Bezug auf „Ausländerkriminalität“ hingewiesen.
Ähnlich peinlich: Im vergangenen Jahr rückte die NPD in ihrer Flugschrift „Wahrheit für Brandenburg“ den uckermärkischen Integrationsbeauftragten Ural Memet in die Nähe des Islamismus, da er aus einem Land stammen solle, in dem Zwangsehen „an der Tagesordnung“ seien. In Wahrheit ist der rumänischstämmige Mann nicht nur kein Islamist, sondern überhaupt kein Moslem.