Lesung im Buchladen Sputnik, Charlottenstr.28 in Potsdam am Samstag, dem 21. Mai um 20 Uhr. Es gibt eine musikalische Untermalung zum Thema und natürlich Getränke.
In Berlin scheint aller Krise zum Trotz irgendeine diffuse Aufbruchsstimmung zu
herrschen, die jedoch niemand auf den Begriff zu bringen vermag. Alle zieht es
irgendwie dahin, keiner weiß jedoch so richtig warum. Ist es so, dass dort die
“Leute aus Heimweh hinziehen” (Blumfeld)? Oder sind es nur leere Versprechen wie
“Dabeisein ist alles” und “anything goes”? Am 21.Mai werden Stefan Wirner und
Rob Alef auf unterschiedliche, literarische Art und Weise versuchen, sich ihrer
Wahlheimat Berlin, dem inszenierten Hauptstadt-Hype und der damit verbundenen
Ideologieproduktion zu nähern. Die Lesung ist der Beginn einer in Potsdam
stattfindenden Lese- und Vortragsreihe mit dem Titel “Politik und Erbrechen”.
Zu den Autoren
Stefan Wirner wurde 1966 in Weiden in der Oberpfalz geboren. Er lebt seit 1990 in
Berlin und arbeitet für verschiedene Publikation. Seit 2001 ist er Redakteur der
Jungle World. “Berlin Hardcore” ist das Buch zum neuesten Berlin und der
dazugehörigen Republik. Es ist ausschließlich aus Sätzen montiert, die
Zeitungsartikeln, Essays und Reden der letzten Jahre entnommen wurden. In beiden
deutschen Rechtschreibungen bietet es ein Bild des Schreckens: in allem, jedem und
in mehr ist Berlin größer, besser, weiter. Gerade durch die Montage entlarvt sich
die Dummheit und der Zynismus, der hinter dem Jubel waltet.
Rob Alef wurde 1965 in Nürnberg geboren. Er studierte die Rechte mit Widerwillen,
forscht und unterrichtet zum Nationalsozialismus, schreibt Gedichte für seine
Liebste und für die TAZ, vermisst die kalifornischen Redwoods und die judäische
Wüste, ist trotzdem polizeilich gemeldet in Berlin-Kreuzberg, wo er schläft, kocht
und Figuren ersinnt, die manchmal sterben müssen. “Bang Bang stirbt” ist ein
SF-Krimi über das Berlin in der nahen Zukunft: Ein krimineller Panda durchkreuzt die
politischen Winkelzüge des Regierenden Bürgermeisters … Was dabei herauskommt, ist
noch unglaublicher als die hoffnungslos überspannte Wirklichkeit Berlins und ihrer
lebensechten Zeitgenossen. — Ein mitreißender, ungemein zynischer Politthriller mit
einem geradezu bösartigen Humor, der an Originalität kaum zu überbieten ist.