Schon zum zweiten Mal in Folge konnten am Wochenende nur knapp Auseinandersetzungen zwischen linken und rechten Jugendlichen in Forst verhindert werden. Die Polizei will nun schärfer vorgehen. Noch in dieser Woche soll auch ein Gespräch mit der Stadt stattfinden, um das Problem langfristig zu lösen.
FORST. “Es wird gezielte Maßnahmen geben ” , kündigte Polizeipressesprecher Berndt Fleischer für das kommende Wochenende an. Details nannte er nicht, aber neben einer verstärkten Polizei-Präsenz wird auch die Mobile Einsatzgruppe MEGA in Forst eingesetzt. “Wir können nicht hinnehmen, dass die Polizei möglicherweise über Wochen derart beschäftigt wird ” , meint Fleischer.
Bisher alles glimpflich
Denn bisher ging alles recht glimpflich ab. Das erste Mal kam es in den frühen Morgenstunden des 14. Juli beinahe zu Auseinandersetzungen, als eine Gruppe rechter Jugendlicher nach einem Konzert in die Parkstraße zog, wo eher die linke Jugendkultur in Forst ihren Treffpunkt hat. Es flogen Flaschen, in die Ecke Gedrängte versuchten sich mit Schüssen aus einer Schreckschusspistole aus der Situation zu helfen (RUNDSCHAU berichtete). Durch Mithilfe des Bundesgrenzschutzes wurden immer wieder Platzverweise ausgesprochen, wenn sich die meist aus Cottbus kommenden Jugendlichen wieder treffen wollten. Vorgestern drohte die Situation wieder zu eskalieren. Weil zwei von insgesamt einem Dutzend Autofahrern beim ersten Treffpunkt an einer Tankstelle mit über 1,1 Promille kontrolliert wurden, waren die Insassen der restlichen Fahrzeuge über mehrere Stunden “gebunden ” : Die vorwiegend aus Cottbus Stammenden warteten vor dem Forster Krankenhaus auf ihre Kumpel, die bei der Blutprobe waren. Dabei kam es zu einer Schlägerei mit einem Forster. Als sie sich am Wasserturm wieder treffen wollten, sprach die Polizei Platzverweise aus, da eine Auseinandersetzung mit anderen Jugendlichen drohte.
Beide Seiten aggressiv
Allerdings seien beide Seiten aggressionsbereit, so Polizeisprecher Fleischer. So seien die Cottbuser Fahrzeuge beispielsweise mit Flaschen beworfen worden, teilweise aus anderen Autos heraus. Sollte die Polizei mitbekommen, dass ein Wagen für eine Straftat benutzt wird, könne auch das Fahrzeug beschlagnahmt werden, deutet Fleischer an. Doch beim polizeilichen Durchgreifen soll es nicht bleiben, weshalb man vom Schutzbereich aus noch in dieser Woche das Gespräch mit der Stadtverwaltung suchen werde. “Wir spielen meist nur die Feuerwehr ” , so Fleischer, das Freizeitverhalten der Jugendlichen könne die Polizei eben nicht beeinflussen. Außerdem sei niemandem damit gedient, das Problem von Forst aus nur zu verlagern. Deshalb müsse eine langfristige Strategie gesucht werden. “Denn darunter leidet ja auch der Ruf der Stadt ” , sieht Fleischer die Notwendigkeit, dass die Kommune sich engagiert.