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Polizeieinsatz mit Haftbefehl

(MAZ) POTSDAMER VORSTADT Die Polizei sucht einen fün­ften Verdächti­gen für den Angriff link­er Jugendlich­er auf einen Recht­sex­tremen am 19. Juni vor dem Café Hei­der. Mit einem Haft­be­fehl des Amts­gerichts ver­schafften sich am Don­ner­stag­mor­gen gegen 8 Uhr rund 30 Beamte in Helm und Vollschutz Zutritt zum alter­na­tiv­en Wohn­pro­jekt in der Zep­pelin­straße 25. Der Ein­satztrupp bekam aber keine Auskun­ft, wo im Haus der Gesuchte wohnt; deshalb wurde das gesamte Objekt durch­sucht — erfolglos. 

Der Vere­in Bran­den­burg­er Leben­sart (B.L.A. e.V.) als Betreiber des Wohn­pro­jek­tes protestierte gestern gegen den Polizeiein­satz und nan­nte ihn “offen­sichtlich rechtswidrig”. Man habe die Kom­plettdurch­suchung nur geduldet, weil sich Kinder im Alter zwis­chen sechs Monat­en und zehn Jahren auf dem Gelände befan­den und man eine Gewal­teskala­tion ver­mei­den wollte. Mit­tler­weile habe man sich anwaltlichen Bei­s­tand geholt. 

Gewalt nicht aufkom­men zu lassen, war nach Auskun­ft des Pots­damer Polize­ichefs Ralf Marschall der Grund für die Mas­siv­ität des Ein­satzes. Man habe einen mut­maßlichen “Gewalt­täter” gesucht, sagte Marschall gestern der MAZ: “Wir zeigten Stärke und macht­en klar, dass wir bei Bedarf hart durch­greifen”. Nur eine Streife zu schick­en, hätte das Risiko mit sich gebracht, unver­richteter Dinge wieder gehen zu müssen. Dann Ver­stärkung anzu­fordern, hätte möglicher­weise dazu geführt, dass sich die Bewohn­er ver­bar­rikadieren. “Wäre das passiert, wären wir da durch gegan­gen”, stellte Marschall klar. 

Beim Über­griff vom 19. Juni hat­ten vier junge Leute der linken Szene einen 17-Jähri­gen der recht­en Szene mit einem Totschläger ver­prügelt und den am Boden Liegen­den getreten. Von den vier Haft­be­fehlen waren erst zwei und später auch ein drit­ter außer Vol­lzig geset­zt wor­den; eine junge Frau sitzt noch in Unter­suchung­shaft. Bei ihr han­delt es sich offen­bar um die Vor­sitzende des Chamäleon-Vere­ins, dessen Räume in der Sil­vester­nacht 2002 von Recht­en ange­grif­f­en wor­den waren. Für zwei dieser Angreifer endete ein Prozess Mitte Juni mit Haft- beziehungsweise Bewährungsstrafen.

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