(LR, 07.11.03) Mehrere Stunden hatte die Polizei gestern im Bereich der Stadthalle zu tun,
um, so Pressesprecher Berndt Fleischer, eine «verbale Auseinandersetzung
zwischen Jugendlichen, die bis zur Gewalt zu eskalieren drohte» zu beenden.
Etwa gegen 15 Uhr habe sich die Situation an der Stadthalle, einem beliebten
Jugendtreffpunkt, aufgeschaukelt. Zeitweise seien bis zu 200 zum Teil stark
betrunkene Jugendliche auf dem Platz gewesen. Der Chef des Cottbuser
Polizeischutzbereiches, Olaf Fischer, sprach von einer «sehr aggressive
Stimmung» . Ein Aufgebot von 25 Polizisten versuchte anfangs, die Situation
unter Kontrolle zu halten. «Im Verlauf des Abends wurden fünf Personen in
Gewahrsam genommen» , so Fleischer. Außerdem hätten die Beamten die
Personalien von mehreren Beteiligten aufgenommen.
Die Jugendlichen wurden zur Puschkinpromenade und einige bis in den Bereich
der Jahnstraße abgedrängt, um die Lage vor der Stadthalle zu beruhigen. Dort
finden derzeit Veranstaltungen des 13. FilmFestivals Cottbus statt. Einen
Zusammenhang des Vorfalls mit dem Festival konnte Fleischer weder bestätigen
noch ausschließen. Auch nicht, ob es sich um eine politisch motivierte
Auseinandersetzung zwischen Jugendgruppen gehandelt haben könnte.
Die Beamten aus Cottbus hatten bei dem Einsatz Unterstützung aus
benachbarten Schutzbereichen, vom Bundesgrenzschutz und von der
Bereitschaftspolizei aus Potsdam. Gegen 20 Uhr herrschte wieder Ruhe auf dem
Stadthallenvorplatz.
Bis gestern Abend lagen keine Hinweise auf Straftaten vor.