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Polizisten müssen sich abstrampeln

(MOZ) Pots­dam (dpa) Bran­den­burg­er Polizis­ten gehen kün­ftig auch mit dem
Fahrrad auf Streife. Innen­min­is­ter Jörg Schön­bohm (CDU) schick­te am
Don­ner­stag in Pots­dam die lan­desweit erste Fahrrad­staffel in den Dienst. 

Die einge­set­zten Beamten soll­ten die Lücke zwis­chen den Fußstreifen und
den motorisierten Streifen schließen, sagte Schön­bohm. Sie seien
beson­ders in den weitläu­fi­gen Pots­damer Parkan­la­gen schneller und
flex­i­bler als herkömm­liche Streifen. Die neue Fahrrad­staffel soll
Straßenkrim­i­nal­ität und Ord­nungswidrigkeit­en ver­fol­gen, Anzeigen und
kleine Unfälle aufnehmen sowie Ver­anstal­tun­gen begleit­en. Außer­dem werde
sie — so Schön­bohms Hoff­nung — den Kon­takt zu den Bürg­ern verbessern.
Ein Frau und drei Män­ner wer­den im sportlichen Out­fit mit Mountainbikes
bei Wind und Wet­ter im Ein­satz sein. 

Erste Fahrrad­streife im Dienst

Vier sportliche Beamte jagen
Verkehrssün­der — vor allem Radler

(MAZ) Die Polizei macht mobil: Vier sportliche Beamte stiegen gestern Mittag
erst­mals in die Fahrradpedale, um Jagd auf Straftäter und
Verkehrssün­der, vor allem Falschradler, zu machen. Innen­min­is­ter Jörg
Schön­bohm schob am Bran­den­burg­er Tor die erste der­ar­tige Streife im Land
sym­bol­isch an. 

8000 Euro hat die Aus­rüs­tung des Quar­tetts gekostet; bezahlt vom
Schutzbere­ich Pots­dam. Das Per­son­al hat­te man im Prä­sid­i­um per
Auss­chrei­bung gesucht und dafür vier Stellen geschaffen:
Polizeimeis­terin Bian­ca Mar­tins (31) kommt aus der Wache Mitte, die
Kom­mis­sare Yves Rentsch (31) und Jens Nagler (26) von der
Lan­de­sein­satzein­heit und Krim­i­naloberkom­mis­sar Frank Böttger (48) vom
Lan­deskrim­i­nalamt. Alle sind nach Ein­schätzung des Potsdamer
Polize­ichefs Ralf Marschall so fit wie die Turn­schuhe, die sie tragen -
mit Klick­ver­schlüssen für sich­er­sten Halt in den Ped­alen. Marschall
selb­st ist als pas­sion­iert­er Radler begeis­tert. Er fährt täglich die 26
Kilo­me­ter von Thy­row zum Dienst. Zum 50. Geburt­stag schenk­ten ihm die
Kol­le­gen am Mittwoch eine Lich­tan­lage für sein Bike. 

Bis zu 40 Stun­denkilo­me­ter schnell wer­den die Polizis­ten mit den
leicht­en Gelände-Rädern, schätzt Rentsch, der sich zutraut, die lange
Treppe von Schloss Sanssouci bei ein­er Ver­fol­gung herunter zu rattern.
In den für Radler ges­per­rten Parks besitzen die Polizis­ten eine
Sondergenehmigung. 

Blaulicht oder Sirene haben die Dien­stve­los nicht. Für “ihre” Räder sind
die Fahrer selb­st ver­ant­wortlich; nur sie haben den Schlüs­sel — man weiß
ja nie.… Beim Kauf durften sie Wün­sche äußern. Nach einer
Marken-Vorauswahl durch den ver­sierten Polize­ichef entsch­ieden sie sich
unter vier Her­stellern für ein mattschwarzes Mod­ell von Bulls — das 9.80
Race Pro: Alu­mini­um-Rah­men, hochw­er­tige Deo­re XT-27-Gang-Schaltung,
Fed­er­ga­bel, Naben-Dynamo für die Nacht, kon­ven­tionelle Brem­sen — rund
1500 Euro teuer. Die Beamten tra­gen Funk­tion­sklei­dung, mit der sie auch
bei Minus­graden fahren, dazu Helme und Ruck­sack, beim Schieben ein
Base­cap, Pis­tole und Hand­schellen hän­gen am Kop­pel. Polizei-Logos haben
die Räder nicht, aber die Fahrer. Rentsch ist nach einem Probeein­satz in
Magde­burg sich­er, dass man nicht nur schneller und wendi­ger an Sünder
her­ankommt — etwa Radler auf der falschen Seite -, son­dern dass die
Ertappten weniger aggres­siv reagieren “so von Rad­fahrer zu Radfahrer”. 

Kurio­sum am Rande: Während Schön­bohm und Marschall gestern in der
Bran­den­burg­er Straße mit der neuen Streife sprachen, radel­ten völlig
unbeein­druckt mehrere Pas­san­ten vor­bei. Die Räder selb­st waren ein
Blick­fang. Kom­men­tar eines Schülers: “Hey, die Bullen fahren Bulls.”

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