Die Beratungsstellen für Opfer rechtsextremer Gewalttaten in Brandenburg, Sachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Berlin haben in der ersten Hälfte des Jahres 2004 Kenntnis von insgesamt 251 rechtsextremen Angriffen bekommen. Die meisten rechtsextremen Gewalttaten wurden in Sachsen-Anhalt (66) gezählt, wo sich in der ersten Jahreshälfte 2004 mehr Angriffe ereigneten als im gesamten Jahr 2003. In Sachsen (65) und Brandenburg (51) blieb die Zahl rechtsextremer Gewalttaten auf dem hohen Niveau des Vorjahres. Bei den Gewalttaten handelte es sich überwiegend um Körperverletzungen (67 Prozent) sowie Nötigungen und Bedrohungen (21 Prozent). Von den 251 Angriffen waren mindestens 390 Menschen direkt betroffen.
Die Zahl rechtsextremer Gewalttaten hat sich in Ostdeutschland und Berlin auf einem hohen Niveau eingepegelt. Insbesondere Sachsen, Sachen-Anhalt und Brandenburg gehören zu den Hochburgen rechtsextremer Gewalttäter.
Beratung für Opfer rechtsextremer Straf- und Gewalttaten
Die Beratungsstellen betreuten in den ersten sechs Monaten diesen Jahres insgesamt 682 Opfer, darunter 467 Personen, die direkt zu Opfern rechtsextremer Gewalttäter geworden waren. Es handelte sich dabei um 408 Männer und 59 Frauen. 209 der beratenen Personen, vor allem Flüchtlinge, MigrantInnen und AussiedlerInnen, wurden aus rassistischen Tatmotivationen angegriffen. Ein weiterer Schwerpunkt lag bei 210 jugendlichen Opfern (14 bis 20 Jahren), die sich mehrheitlich einem alternativen Milieu zugehörig fühlen. Diese Zahlen unterstreichen die Notwendigkeit von Beratungsstellen, die auf Opfer rechtsextremer Gewalt spezialisiert sind. Seit dem Herbst 2001 werden mit Hilfe des Bundesprogramms Civitas acht Projekte zur Beratung von Opfern rechtsextremer Straf- und Gewalttaten gefördert.
Statistik
Land / Angriffe 03 / Angriffe 1–6/04
Berlin / 73 / 32
Brandenburg / 116 / 51
Mburg-Vpommern / 64 / 37
Sachsen / 141 / 65
Sachsen-Anhalt / 66 / 66
Thüringen / 91 / —
Gesamt / 551 / 251