Strausberg (MOZ) Fortschritte auf dem Gebiet von Ordnung und Sicherheit in Strausberg bilanziert der Schlussbericht des Ordnungsamtes zum Aktionsprogramm, das die CDU initiiert hatte. Zwar hätten sich die angeregten Sicherheitspartnerschaften zwischen Bürgern und Polizei nicht durchgesetzt, doch habe die engere Zusammenarbeit zwischen Ordnungsamt und Polizei Rowdy- und Vandalentum zurückdrängen können. Zudem seien mit der Spielplatzordnung und anderen Satzungen bessere rechtliche Handhabe für das Eingreifen der Vollzugsdienstkräfte geschaffen worden.
Die Mieter des Horlemann-Hauses in der August-Bebel-Straße wären vermutlich froh, wenn sich jeden Tag ein prominenter Politiker im Seegasthof zum Apfelstrudelessen einfinden würde, für den die Sicherheitsstufe 1 gilt wie für Helmut Kohl. Als der Altkanzler am Dienstagabend Kaffee trank, patrouillierten Polizisten im Kampfanzug über den Spielplatz am Fichteplatz. Doch Kohl und seine Bewacher verdrängten die jugendlichen Nutzer, die so ungern gesehen sind, nur vorübergehend.
Im Alltag der Strausberger Spielplätze müssen Vollzugsdienstbeamtinnen die Spielplatzordnung — seit 12. Juni 2004 in Kraft — durchsetzen. Die Frauen mit der flexiblen Arbeitszeit müssen aber nicht nur die Spielplätze im Auge haben. Es gibt in Strausberg die Ordnungsbehördliche Verordnung zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung, die Straßenreinigungssatzung und einige andere, die alle durchgesetzt sein wollen. Wie die Leiterin des Fachbereichs Ordnung und Sicherheit Gudrun Wolf jetzt mitteilt, laufen zwei Mitarbeiter seit dem 25. Juni von Freitag bis Sonntag zwischen 18 und 22 Uhr Streife über Spielplätze und Liegewiesen der Stadt. Meist würde nach Aufforderung “Fehlverhalten sofort eingestellt”, aber die Mitarbeiterinnen müssten auch herbe Schläge einstecken: “Provokationen und Pöbeleien durch Jugendliche sind besonders im Bereich Hegermühle und Försterweg keine Seltenheit.”
Die von der CDU seinerzeit angeregte Sicherheitspartnerschaft setzte sich nicht durch. Seitens der Polizei gab es keine Vorbehalte. Mit dem Bereich Prävention des Schutzbereichs diskutierte man Konzepte des Fachbereichs und gestaltete auch eine Aussprache mit Bewohnern des Horlemann-Hauses im Seegasthof.
Der Präventionsleiter der Polizei Jürgen Schirrmeister sah eine Sicherheitspartnerschaft im Wohngebiet Hegermühle als sinnvoll an, doch der Bürgerverein musste auf fehlende personelle Voraussetzungen verweisen, lobte aber die Zusammenarbeit mit der Revierpolizei. Man setze auch ohne Sicherheitspartnerschaft das Zusammenwirken von Ordnungskräften, Polizei und Bürgern fort, betont Gudrun Wolf. Und man verzeichne dabei auch Fortschritte. Weitere wären mit einer kommunalen Kriminalitätsverhütungs-Kommission möglich (KKV-Kommission), die themenorientiert und schwerpunktmäßig Maßnahmen organisiert.