(T.Rassloff auf Indymedia) Auf der Kundgebung “Keine Träne für Potsdam” der AAPO — Antifa Aktion Potsdam nahmen am heutigen Mittwoch, den 14.04.2004 ca. 80–90 Menschen teil.
Im Anschluß an die Kundgebung fand eine Veranstaltung “Von Bränden, Krebsgängen, Vertreibung.…. Die Selbstinszenierung der Deutschen als Opfer” statt mit Unterstützung der Arbeitsgemeinschaft Antirassismus an der Universität Potsdam, vom AStA der Universität Potsdam, Al Globe und Tolerantes Brandenburg.
Thematisiert und kritisiert wurde vor allem die Selbstinszenierung der Deutschen als Opfer, die sich bereits unmittelbar nach der Befreiung als Verführte des Dämon Hitler, sprich unschuldig und damit natürlich auch als von den Alliierten zu arg — zumal grundlos — durch Bombardierung und Vertreibung Bestrafte begriffen.
Speziell auf der Veranstaltung zeichnete Erich Später (Heinrich Böll Stiftung Saarbrücken) am Beispiel der historischen und aktuellen Rolle der Sudetendeutschen die Kontinuitäten deutscher “Volkstumspolitik” bis heute nach.
Martin Blumentritt analysierte exemplarisch den Diskurs um die sogenannten “Vertriebenen” die Konstruktion des neu-deutschen Opfermythos und ihre politische Funktion.